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Man begegnet ihnen auf der Straße und ob man will oder nicht - manchmal muss man sich nach ihnen umdrehen: Menschen, die nicht der Norm entsprechen. Die einen geben alles dafür, aus der Masse herauszustechen. Andere sind ohne eigene Absicht anders: Sie müssen mit ihrem Aussehen oder einer Krankheit leben, die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch nicht immer erschließt sich auf den ersten Blick, wer jenseits der Norm lebt. Das kann auch der biedere, unscheinbare Nachbar sein, der hinter verschlossenen Türen ein Hobby betreibt, das die meisten als unkonventionell bezeichnen würden. Oder die 60-Jährige, die einen Zwillingskinderwagen durch den Park schiebt. Wie sich im Gespräch herausstellt, sind es nicht ihre Enkelkinder, sondern ihre eigenen Neugeborenen, die sie dank künstlicher Befruchtung im hohen Alter bekommen hat. Erlaubt ist, was gefällt? Einerseits wird in der heutigen Gesellschaft angeblich so gut wie alles akzeptiert. Man ist tolerant und verständnisvoll, jeder soll seinen individuellen Lebensstil pflegen dürfen. Behinderte haben ein gesetzlich verankertes Recht auf Inklusion - und doch bestimmen Vorurteile das eigene Denken. Was ist heutzutage schon normal? Mit welchen Kommentaren müssen sich Menschen auseinandersetzen, die ein Leben jenseits der Norm führen? Ist die Gesellschaft wirklich so tolerant, wie sie sein will? Darüber diskutiert Michael Steinbrecher mit seinen Gästen.
(SWR)
Länge: ca. 90 min.