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Die kolumbianische Hafenstadt Cartagena war der ideale Ort für ihre spanischen Eroberer, zum Landesinneren abgetrennt durch Berge und Hügel und zum Meer hin in einer weiten Bucht gelegen, durch vorgelagerte Inseln gedeckt. Die Stadt erlebte bald nach ihrer Gründung einen glänzenden Aufstieg. Fast der ganze Handel mit den von den Spaniern bezwungenen Kolonien verlief über Cartagena. Und auch Sklaven mussten hier an Land gehen. Aber die Stadt sah sich immer wieder den Angriffen von Piraten ausgesetzt, unter anderem auch dem Seeräuber Sir Francis Drake, der mit seinen Freibeutern im Zuge eines Raubüberfalles alles kurz und klein schlug. Nach seiner Visite befestigten die Bewohner die Stadt mit einem Schutzwall und riesigen Wehranlagen. Die Einfahrt in die Bucht säumen zwei Forts, an denen vorbeizukommen einige Schwierigkeiten mit sich bringen konnte. Selbst die Kirchen in der Stadt gleichen Wehrbauten. Nur einmal noch wurde die Stadt von den Engländern erobert, die jedoch wieder zurückgeschlagen werden konnten. Seither gilt sie als uneinnehmbar. Fast drei Jahrhunderte haben kluge Strategen und die besten Militärarchitekten der spanischen Krone daran gearbeitet, aus Puerto Ricos Hauptstadt eine uneinnehmbare Festung zu machen. 1540 noch eine kleine Anlage, die eher einer mittelalterlichen Burg glich, konnte "La Fortaleza" den Hafen durch seine ungünstige Lage auf der Innenseite der Halbinsel nicht schützen. So wurde sie zur Residenz für den Gouverneur und damit zum Regierungssitz umgebaut. Zur Verteidigung der Stadt errichtete man stattdessen die Festungsanlage "El Morro", die weithin sichtbar an der Spitze der Insel ins Meer hinaus ragt und mit seinen über 40 Meter hohen Mauern die Hafeneinfahrt dominiert. Britische und holländische Freibeuter versuchten immer wieder, Stadt und Insel einzunehmen, bis Mitte des 18. Jahrhunderts ein in Irland geborener, spanischer Feldmarschall, Alexander O'Reilly, die Anlagen von El Morro und der zur Landseite gelegenen Festung San Cristobal so verstärkte, dass jeder Angriff sinnlos erscheinen musste. Puerto Rico hatte sich damit eine der beindruckendsten Militäranlagen der Karibik geschaffen.
(SWR)
Länge: ca. 30 min.