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Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 33477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
840

Albtraum Pflegeheim - wo bleibt die Würde?

Folgeninhalt
Pflegenotstand in Deutschland, akuter Fachkräftemangel, dramatische Missstände in Pflegeheimen. Laut aktuellen Umfragen macht der Gedanke, in einem Heim betreut werden zu müssen, 80 Prozent der Deutschen Angst. Die meisten Menschen wünschen sich einen Lebensabend zuhause bei Ihren Lieben. Doch die häusliche Pflege ist oftmals nicht für die Angehörigen zu leisten. Ein moralisches Dilemma, viele Familien plagt dann das schlechte Gewissen. Denn der Pflegenotstand ist ausgerufen – und das bereits seit Jahren. Fachkräftemangel, chronische Überlastung der Pfleger und schlechte Betreuung der Pflegebedürftigen. Es fehlt dramatisch an Personal, an Geld und an Zeit. Die Konsequenz: Immer wieder erschüttern uns Schlagzeilen von Pflegeskandalen. Vernachlässigung, falsche Medikation und Freiheitsentzug scheinen an der Tagesordnung in deutschen Pflegeheimen. Und selbst Demütigungen und Misshandlungen sind inzwischen mehr als nur traurige Einzelfälle. Die Würde des Menschen ist unantastbar? – Scheinbar nicht in vielen Pflegeheimen. Die Deutschen werden immer älter, damit wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigen. Die neue Bundesregierung will nun insgesamt 8.000 neue Stellen in Alten- und Krankenpflege schaffen. Für Kritiker nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. – Sind doch alleine in der Altenpflege aktuell über 15.000 Fachkraftstellen unbesetzt. Wer ist in der Verantwortung? Die Politik, die zu wenig anpackt? Oder die großen Pflegeheim-Betreiber, denen es scheinbar nur um die Rendite geht? Woran erkennen Betroffene und Angehörige ein gutes Heim? Und was muss passieren, damit sich endlich etwas an der Pflege-Situation in Deutschland verbessert? Die Gäste bei Michael Steinbrecher: Seit 14 Jahren kümmert sich Andrea Siedler um ihre Großmutter. Um sich hin und wieder eine kurze Auszeit vom Pflegealltag zu verschaffen, brachte sie die Oma mehrfach zur Kurzzeitpflege in Pflegeeinrichtungen unter – und erlebte schockierende Zustände. Seither pflegt Andrea Siedler zuhause und ist sicher: "Meine Omi würde nicht mehr leben, wäre sie stationär in ein Heim gekommen." Die Pflegehelfer Burkhard Hänle und Martina Köstler erleben in ihrem Alltag häufig, wie sich Personalnot und Zeitmangel negativ auf die Pflegesituation auswirken. "Die Würde gibt man an der Eingangstür zum Heim ab." Und: "Ich bin hin- und hergerissen, es gut machen zu wollen, es aber nicht zu können", sagen die beiden, die ihre Arbeit immer wieder an ihre Belastungsgrenzen bringt. Für Dr. Werner Bartens, Journalist und Leiter des Wissenschaftsressorts der Süddeutschen Zeitung, ist klar, wer die Verantwortung für die Misere in den deutschen Pflegeheimen trägt: "Es gibt keinen politischen Willen zur Verbesserung der Situation." Und so werde an einem System festgehalten, von dem Geschäftemacher profitieren – auf Kosten der Menschen in den Heimen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag, sieht das anders: "Wir haben nichts versäumt, wir haben ganz viel für die Pflege getan." Nachdem der Fokus bisher auf der häuslichen Pflege lag, will man nun die Situation in den Pflegeheimen ins Visier nehmen, um sicher zu stellen, dass alte Menschen ihren Lebensabend würdevoll verbringen können. Dass sich die Situation dingend verbessern muss, ist für Veronika Lavielle klar: "Die meisten Pflegeheime in Deutschland sind mehr als mies." Seit 30 Jahren betreut sie ehrenamtlich Menschen in Pflegeheimen und legt sich immer wieder auch mit Heimleitern an, wenn Missstände nicht beseitigt werden und ihre Betreuten zum Teil unter unwürdigen Umständen leben müssen.Prof. Dr. Hartmut Remmers ist Pflegewissenschaftler und leitet den Fachbereich Pflegewissenschaft an der Universität Osnabrück. Er sagt: "Gute würdevolle Pflege setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: "Die auf körperliche und kognitive Einschränkung bezogene Pflege, und diesen Menschen einfach beizustehen, sie zu begleiten und mit ihnen zu sprechen."
(SWR)
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 08.06.2018, SWR Fernsehen
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