Folgeninhalt
Der zweite Teil in Hugo Portischs großer, neu überarbeiteten Dokumentationsreihe behandelt die Zeitspanne von der Ausrufung der Republik Deutschösterreich bis zum Friedensvertrag von Saint Germain und zu den Volksabstimmungen in Kärnten und dem Burgenland. Wien am 12. November 1918 - auf der Parlamentsrampe wird die Republik ausgerufen. Gleich darauf brechen Unruhen aus, Schüsse fallen, das Weiß wird aus den Österreich-Fahnen herausgerissen und rote Fahnen gehisst. Schon bei ihrer Einführung ist die Demokratie in dem jungen Staat gefährdet. Doch eine Räterepublik kann verhindert werden. Neben der Unklarheit, ob sich die Demokratie in dieser Krisenzeit halten kann, herrscht ebenfalls Unklarheit welches Gebiet der Staat umfassen soll. Die provisorische Regierung beansprucht alle deutschsprachigen Gebiete der ehemaligen Monarchie. Die meisten dieser Gebiete werden auch von anderen Nachfolgestaaten beansprucht, wie zum Beispiel die Untersteiermark. Deutschsprachige werden auch schon aus vielen umstrittenen Landesteilen vertrieben. In manchen Gegenden wie Kärnten regt sich starker Widerstand. Der Vertrag von Versailles bringt schlussendlich Klarheit über die Grenzen Österreichs. Österreich werden in Teilen Kärntens Volksabstimmungen, sowie das bisher ungarische Deutschwestungarn zugestanden. Ansonsten bringt der Vertrag kaum Gutes für Österreich. Der Anschluss an das Deutsche Reich wird verboten, Österreich verliert endgültig sämtliche beanspruchten deutschsprachigen Gebiete wie Südtirol, Teile Böhmens und Mährens und muss hohe Reparationen leisten. Das ohnehin schon an wirtschaftlicher Not leidende junge Österreich hat somit noch einen langen schweren Weg vor sich.
(ORF)