Folgeninhalt
Der fünfte Teil in Hugo Portischs großer Dokumentationsreihe, Österreich I, behandelt die Zeit vom Justizpalastbrand bis zum Ende der Demokratie in Österreich. Diese Folge zeichnet ein Bild von der weiter zunehmenden Radikalisierung im Land. Der Justizpalast ist ausgebrannt. Vorurteile und gegenseitiges Misstrauen regieren in Österreich. Für die einen hat die Regierung einen Putsch von Links verhindert für die anderen gelten Regierung und Polizei nun als Arbeitermörder. Die Wehrverbände zeigen immer stärkere Präsenz, bei Aufmärschen in Wiener Neustadt muss das Bundesheer eingesetzt werden um einen friedlichen Ablauf zu gewährleisten. Der Börsenkrach in New York der als "Schwarzer Freitag" in die Geschichte eingehen wird trifft einige Zeit später auch Österreich. Die dadurch ausgelöste Weltwirtschaftskrise sorgt für ein erstarken der radikalen Kräfte in Europa. Massenarbeitslosigkeit macht sich breit. In Deutschland können die Nationalsozialisten einen regen Zulauf verzeichnen. Die Wirtschaftskrise setzt auch der jungen Republik stark zu. Die Heimwehren beginnen den demokratischen Weg zu verlassen, dies äußert sich vor allem durch den Korneuburger Eid. Der steirische Heimwehrführer, Walter Pfrimer, startet sogar einen Putschversuch, dieser kann aber die Republik nicht ernsthaft gefährden. Dennoch verursacht er eine gewisse Nervosität innerhalb der Regierung und den Sicherheitskräften. Die Nationalsozialisten gewinnen auch in Österreich an Stärke, sind aber im Vergleich zu den zwei großen politischen Lagern, noch eine Minderheit die durch Störaktionen auffällt. Das Jahr 1933 ist für Österreich wie auch für Deutschland ein Schicksalsjahr. In Deutschland wird Adolf Hitler Reichskanzler, und in Österreich gelingt es Bundeskanzler Engelbert Dollfuss staatstreichartig das Parlament zu entmachten und dies durch die so genannte "Selbstausschaltung" zu rechtfertigen.
(ORF)