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Die Sozialpädagogin Sabine Karpf ist seit ihrer Geburt spastisch gelähmt. Für ihre Arbeit bei der Schuldnerberatung der Caritas braucht sie einen Assistenten, der ihr bei der Büroarbeit und am Computer hilft. Obwohl sie schon vier Monate intensiv mithilfe der Vereinigung für Integrationsförderung sucht, hat sie noch keinen Bundesfreiwilligen für ihre Stelle begeistern können - für sie eine existenzielle Bedrohung, weil sie ohne Assistenz ihre Stelle aufgeben müsste. Julian Wattenberg ist einer der Bundesfreiwilligen, die Sabine Karpf sucht. Bei der Pfennigparade in München engagiert er sich voll beim Schichtdienst in der Abteilung für Schwerstbehinderte. Der Psychologe Prof. Dr. Heiner Keupp warnt davor, dass sich wegen der immer kürzeren Ausbildungszeiten in den Schulen und Universitäten, immer weniger junge Leute ehrenamtlich engagieren. Noch wird der Mangel an Nachwuchs bei den Freiwilligen von den Älteren ausgeglichen. Der Ingenieur Werner Liebhart z.B. hilft ehrenamtlich einer irakischen Familie, in Deutschland Fuß zu fassen. Er hat seine Aufgabe von der Stadt vermittelt bekommen. In Nachbarschaftshilfen organisieren sich die Bürger auch zunehmend selbst, wie Hannah Friederich, die ihre Mutter täglich pflegen muss und wenigstens einmal die Woche Entlastung für sich gefunden hat. Campus Doku geht auch der Frage nach, warum sich so viele - gerade auch junge - Menschen im sozialen Bereich freiwillig einsetzen. Am Beispiel von Freiwilligen zeigt der Film wie wertvoll ihre Arbeit für das Sozialsystem ist und wagt dabei einen Blick zwischen Gegenwart und Zukunft: Wie soll bürgerschaftliches Engagements künftig aussehen und welchen Stellenwert hat es schon heute?
(BR Fernsehen)