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TV-Kritik/Review: "Die Unzerquizbaren" mit Stefan Raab & Elton: Wer kopiert denn sowas?

Neue RTL-Quizshow erfindet das Rad nicht neu
Stefan Raab und Elton sind "Die Unzerquizbaren"
RTL/Raab Entertainment/Willi Weber
TV-Kritik/Review: "Die Unzerquizbaren" mit Stefan Raab & Elton: Wer kopiert denn sowas?/RTL/Raab Entertainment/Willi Weber

Seit seinem TV-Comeback im Herbst 2024 ist Stefan Raab bei RTL schon mit so einigen neuen Shows auf Sendung gegangen - wobei "neu" relativ ist, handelte es sich doch bei den bisherigen Formaten um Reinkarnationen seiner früheren Showideen mit neuen Titeln und leicht abgewandelten Konzepten. Anders verhält es sich nun bei seinem jüngsten Streich  "Die Unzerquizbaren". Die Quizshow geht am heutigen 15. November am Samstagabend um 20.15 Uhr bei RTL an den Start. Tatsächlich handelt es sich hierbei mal nicht um eine modifizierte Variante einer früheren Raab-Show - und dennoch kommt einem vieles verdächtig vertraut vor.

Die Grundpfeiler: Zum ersten Mal überhaupt bildet Stefan Raab zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten Elton ein Team. Sie sind "Die Unzerquizbaren", die gemeinsam gegen nicht-prominente Herausforderer im Quiz antreten - und zwar über vier Spielrunden hinweg. Von den anfangs fünf Kandidaten scheiden zwei direkt nach der ersten Runde aus. Die übrigen Drei kommen anschließend weiter in die Hauptrunde. Zwei von ihnen schaffen es danach ins Halbfinale, in dem sich dann schließlich entscheidet, wer als bester Quizzer des Abends im Finale bis zu 100.000 Euro gewinnen kann. Als Moderatorin führt die Gameshow-erprobte Laura Wontorra durch den Abend, der inklusive Werbepausen mehr als drei Stunden dauert.

Ungleiche Spielvoraussetzungen

Die Anordnung im Studio: Stefan Raab & Elton oben, die Kandidaten unten.
Die Anordnung im Studio: Stefan Raab & Elton oben, die Kandidaten unten. RTL/Raab Entertainment/Willi Weber

Das Kräfteverhältnis wird allein durch die Anordnung in dem viel zu weitläufigen Fernsehstudio klar: Stefan Raab und Elton dürfen auf erhöhter Ebene an einem Tisch Platz nehmen, während die fünf Herausforderer in weiter Entfernung unten an kleinen Ratepulten stehen. Noch deutlicher werden die ungleichen Voraussetzungen aber im Spielprinzip: Denn die fünf Normalo-Kandidaten sind auf sich allein gestellt und müssen sich bei jeder gestellten Frage innerhalb von nur zehn Sekunden für eine der vier Antwortmöglichkeiten entscheiden. Stefan Raab und Elton hingegen können anschließend ohne jegliche Zeitbegrenzung gemeinsam ausgiebig über die Lösungsvarianten debattieren, knobeln und herumraten, bis sie sich auf eine Antwort einigen. Anders gesagt: Elton macht wieder exakt das, was er zehn Jahre lang und noch bis April 2025 als Teamkapitän in der ARD-Erfolgsshow  "Wer weiß denn sowas?" tat - nun lediglich nicht mehr mit wechselnden Promis, sondern seinem ehemaligen TV-Ziehvater an seiner Seite. Die Herausforderer kommen hingegen nur äußerst wenig zu Wort und werden lediglich hin und wieder nach dem Einloggen ihrer Antwort kurz befragt, weshalb sie sich dafür entschieden haben. Der deutlich größere Anteil der Rede- und Sendezeit steht unverkennbar den "Unzerquizbaren" zu.

Die fünf Herausforderer in der ersten Folge
Die fünf Herausforderer in der ersten Folge RTL/Raab Entertainment/Willi Weber

Die beiden Kandidaten, die nach der ersten Runde die wenigsten Punkte gesammelt haben, müssen sich von der Show verabschieden. In der anschließenden Hauptrunde bleibt das grundlegende Spielprinzip erhalten, wird jedoch um einen zusätzlichen Kniff erweitert: Das Ziel der Herausforderer besteht nun darin, eine stylische Showtreppe virtuell zu erklimmen und Stufe 4 zu erreichen. Dies entpuppt sich allerdings als äußerst langwieriges Unterfangen, da erst nach je fünf richtigen Antworten die nächste Stufe erreicht wird. Und da Stefan Raab und Elton jede Frage weiterhin umfassend debattieren, kommt einem die Runde wie eine Endlosschleife vor - und das, obwohl die Diskutiererei des Duos in der fertigen Schnittfassung bereits auf ein halbwegs zumutbares Maß gekürzt wurde. Laut Erfahrungsberichten vor Ort hat dies bei Aufzeichnung noch viel mehr Zeit in Anspruch genommen. Satte 70 Minuten, in denen eine Frage nach der anderen gestellt wird, dauert die Hauptrunde dennoch netto ohne Werbung. Das viel zu große, abgedunkelte Studio und die Tatsache, dass Stefan Raab und Elton weit entfernt sitzen, sorgen zudem für eine insgesamt kühle, unnahbare Atmosphäre.

Déjà-vu: Live-Experimente und Tiere im Studio

Tierpfleger bringen Schildkröten ins Studio
Tierpfleger bringen Schildkröten ins Studio RTL/Raab Entertainment/Willi Weber

Die Fragen decken ein breites Themenspektrum ab und der Schwierigkeitsgrad variiert. Für Abwechslung sorgen Fragen aus der Tierwelt und Physik/Chemie - wenngleich auch dies deutliche Parallelen insbesondere zur XXL-Version von "Wer weiß denn sowas?" aufweist. So werden auch in der neuen RTL-Show Tierpfleger zusammen mit Schildkröten und Alpakas im Studio begrüßt, um die jeweilige Frage aufzulösen und zusätzliche Fakten zu erläutern. Darüber hinaus werden hin und wieder Versuchsanordnungen aufgebaut. Eine Wissenschaftlerin führt dann ein Experiment zur Auflösung der entsprechenden physikalischen Frage live im Studio durch - so wie dies im ARD-Quiz schon seit vielen Jahren die sogenannten Physikanten tun.

Live-Experiment im Studio
Live-Experiment im Studio RTL/Raab Entertainment/Willi Weber

Immer wieder eingestreut werden auch Musikfragen, deren Auflösung dann die Heavytones intonieren. Denn Stefan Raabs langjährige Hausband ist ebenfalls im Studio platziert und spielt auch live die Jingles - was in den meisten anderen Formaten aus der Konserve kommt. Dies verleiht der Sendung durchaus einen hochwertigeren Charakter. Andererseits gibt es eben auch schon seit 2020  "Wer stiehlt mir die Show?", die sich ebenfalls eine Live-Band für artverwandte Musikrunden gönnt.

Der beste und leider kürzeste Teil von "Die Unzerquizbaren" ist das Halbfinale, denn hier findet endlich ein Duell auf Augenhöhe statt, für das Stefan Raab und Elton ihre Komfortzone verlassen müssen. Im 1-gegen-1-Prinzip spielen die beiden Entertainer nun separat und abwechselnd gegen einen der beiden verbliebenen Herausforderer. In dieser Runde gibt es auch keine Antwortmöglichkeiten, stattdessen werden offene Fragen gestellt, auf die nach Druck auf den Buzzer innerhalb von drei Sekunden geantwortet werden muss. Hier kommt Schwung und Spannung ins Spiel. Wer zuerst Stufe 4 auf der Treppe erreicht, zieht ins Finale ein.

Erst im Finale geht es um Geld

Im Finale wird dann schließlich wieder auf das anfängliche ABCD-Fragenmodell zurückgegriffen - und erstmals wird in der Sendung endlich auch um Geld gespielt - bis zu 100.000 Euro sind drin. Der Finalkandidat, aber auch Stefan Raab und Elton, haben nun pro Frage - isoliert voneinander - 60 Sekunden Zeit. Gestellt werden insgesamt zehn Fragen. Je mehr davon der Herausforderer richtig beantworten kann und je weniger Elton und Stefan Raab richtig liegen, umso höher steigt die Summe auf der Gewinn-Treppe.

Laura Wontorra mit Stefan Raab und Elton
Laura Wontorra mit Stefan Raab und Elton RTL/Raab Entertainment/Willi Weber

Positiv hervorzuheben ist Moderatorin Laura Wontorra, die bei RTL längst mehr nur für den Sport zuständig ist, sondern auch im Unterhaltungsbereich immer mehr eingesetzt wird - und das völlig zu Recht. Dank langjähriger Erfahrung bei  "Grill den Henssler" lässt sie sich von den "Unzerquizbaren" nicht aus der Ruhe bringen, erklärt die Regeln klar verständlich und hat in den richtigen Momenten einen schlagfertigen Spruch auf Lager.

Fazit: Quizshows sind im deutschen Fernsehen alles andere als Mangelware und es ist innerhalb des Genres auch nur bedingt möglich, das Rad neu zu erfinden. "Die Unzerquizbaren" bedient sich recht unverfroren bei der Konkurrenz und mixt bekannte Elemente zu einem neuen Cocktail zusammen. Wer sich für Formate wie  "Der Quiz-Champion" oder  "Quizduell-Olymp" begeistern kann, der dürfte auch an der neuen RTL-Show Gefallen finden. Wer die große Innovation sucht, wird dagegen enttäuscht - aber daran ist man seit dem Raab-Comeback ja inzwischen gewöhnt.

RTL zeigt vorerst zwei Ausgaben von "Die Unzerquizbaren" als Samstagabendshow am 15. und 22. November um 20.15 Uhr. Alternativ liegen beide Folgen beim Streamingdienst RTL+ auf Abruf bereit.



 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist seit Anfang 2013 als Journalist bei TV Wunschliste tätig und dort vorrangig für den nationalen Bereich zuständig. Er schreibt News rund um das aktuelle Fernsehgeschehen und verfasst Kritiken, vor allem zu relevanten Starts aus der TV-Unterhaltung. Darüber hinaus führt er Interviews mit bekannten TV-Persönlichkeiten. Unter anderem sprach er bereits mit Bastian Pastewka, Jürgen Domian, Stephanie Stumph, Fritz Egner, Jochen Bendel, Beatrice Egli, Collien Ulmen-Fernandes, Carolin Kebekus und Torsten Sträter. Des Weiteren verfasst er zu besonderen Anlässen wie Jubiläen von TV-Sendern oder -Formaten ausführliche Rückblicke und Specials - aus einem nostalgischen und zugleich kritisch-informierten Blickwinkel.

Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!" und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie "Big Brother" und "Die Verräter" hat er eine Ader - auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.

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