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"Hierher gekommen (…), endlich an einen Ruhepunkt, an einen stillen Ort, wie ich ihn mir nur hätte wünschen können": So schwärmte 1829 Johann Wolfgang von Goethe über Tirol. 2019 hätte sein Reisebericht womöglich ein bisschen anders geklungen. 2,5 Millionen Transit-Lkw donnern jedes Jahr durchs Inntal. Und sogar auf idyllischen Bergstraßen wird es von Jahr zu Jahr lauter. Hier fallen an Schönwettertagen regelmäßig Scharen von Motorradfahrern ein. "Früher hab ich mich nach einem anstrengenden Tag am Balkon ausgeruht", klagt Frau K.. "Jetzt flüchten wir ins Haus und machen alles zu, weil es draußen so laut ist." Ein Teil der Einheimischen leidet, bei anderen klingelt die Kassa. Etliche Hotels haben sich schon auf die neue Zielgruppe spezialisiert. Eigene "Bikerhotels" werben mit dem "Kurvenparadies" Tirol. "Die Motorräder treiben einen tiefen Keil in unsere Gemeinde", klagt Bernd Huber, Bürgermeister von Bschlabs, einer 67-Seelen Ortschaft auf 1300 Metern Seehöhe. Das Transitforum Austria-Tirol hat dem Lärm den Kampf angesagt. "Wir sind die Alpenrepublik und nicht der Nürburgring", wettert Obmann Fritz Gurgiser. Er und seine Mitstreiter fordern die Einhaltung der bestehenden Gesetze, sowohl von der Lkw-Wirtschaft als auch von den Touristen.
(ORF)
