Folgeninhalt
In den Gerichtsprozessen, die für diese Ausgabe dokumentiert wurden, geht es darum, dass jemand sein Haus, seine Wohnung oder sein Geschäft verlieren könnte oder verloren hat, und sich gerichtlich dagegen wehrt. Seit 5 Jahren beschäftigt "Am Schauplatz Gericht" ein Familienkonflikt in Schönau an der Donau. Auf der einen Seite steht Ingenieur M., auf der anderen Seite seine Schwester, Frau M., die von der gemeinsamen Mutter unterstützt wird. Die Frage, wer das gemeinsame Grundstück wie nutzen darf, hat zu einem veritablen Prozessmarathon geführt. Alle paar Monate gibt es von einer der Seiten die Aufforderung an den ORF, jemand solle vorbeikommen und dokumentieren, welche Ungeheuerlichkeit sich die andere Seite wieder geleistet hat. Und tatsächlich könnte sich nur ein sehr begabter Serienautor ausdenken, was dort schon alles passiert ist. Wegweisungen, Rückkehrversuche, Vandalenakte, Sachbeschädigungen, Beschimpfungen und Entblößungen von Körperteilen, Trennungen von Lebensgemeinschaften, und immer wieder latente Drohungen aller Art. Ein Ende ist nicht in Sicht. In der zweiten Geschichte steht Herr Z., der in Graz Steine und Mineralien verkauft, im Zentrum. Er hatte in Seiersberg bei Graz eine Geschäftsfläche in einem großen Einkaufszentrum gemietet und um viel Geld umgebaut. Denn ihm wäre mündlich zugesagt worden, dass er dann einen neuen Mietvertrag bekommt. Dazu sollte es aber nicht kommen. Es stellte sich heraus, dass das Einkaufszentrum auf einer wackeligen rechtlichen Konstruktion beruhte, und just der Steineladen von Herrn Z. auf einer Fläche stand, auf der er nie errichtet hätte werden dürfen. Er verlor seinen Vertrag und seinen Steineladen und möchte mit einer Klage aufzeigen, wie die kleinen Leute unter die Räder kommen können, wenn große Immobiliendeals gemacht werden, die hart an der Grenze der Legalität angesiedelt sind.
(ORF)