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Mustafa ist 28 Jahre alt, Ratingen-West ist seine "Hood". Ein Ort mit hoher Arbeitslosigkeit und vielen Nationalitäten - ein "sozialer Brennpunkt". Mustafa ist hier aufgewachsen, in seinem "Ghetto", wie er es nennt. Heute hat er seinen Kiosk mittendrin, direkt am Berliner Platz. "Klar siehst Du hier viel Armut", sagt er, "aber arm sind vor allem Leute, die einen schlechten Charakter haben und einsam sind!" Er selbst kennt Armut aus der Familiengeschichte: Die Eltern kamen in den 1970ern aus der Türkei - sie lebten viele Jahre zu siebt in zwei Zimmern, Dusche und WC im Treppenhaus. Das hat er nicht vergessen - am Kiosk hilft Mustafa immer dann, wenn es bei seinen Kunden und Freunden mal wieder finanziell eng wird. "Wenn Du nicht so viel hast, hilfst Du anderen vielleicht mehr, weil Du die anderen besser verstehst", sagt er. Das ist die eine Seite. Die andere ist geprägt durch Alkohol, Schlägereien und Drogen - direkt vor seinem Kiosk. Es sei nicht immer leicht, hier zu arbeiten, das gibt Mustafa zu. Trotzdem: Den Ort verlassen will er nicht. Reporterin Stefanie Vollmann taucht ein in Mustafas Leben - zwischen Plattenbauten, Armut, Arbeitslosigkeit und großer Hilfsbereitschaft und Freundschaft.
(WDR)
Länge: ca. 26 min.