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"Ein 'Weiter so' kann es nicht geben. Der Bund muss dringend handeln, um den Zustrom zu begrenzen", sagt Tanja Schweiger, Landrätin im Landkreis Regensburg und spricht damit den meisten ihrer Amtskollegen aus der Seele. Im letzten Jahr gab es so viele Asylanträge wie schon lange nicht: Mehr als 38.000 Menschen haben in Bayern Zuflucht gesucht, die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nicht mitgerechnet. Das bringt viele Städte, Kommunen und Landkreise ans Limit. Sie wissen nicht mehr, wo sie die Geflüchteten unterbringen sollen. Die Situation erinnert bereits an 2015 – auch wenn diesmal die Belegung von Turnhallen vermieden werden soll. Es werden wieder Zelte aufgebaut, Container hergerichtet und auch ehemalige Supermärkte umgebaut. Im Landkreis Regensburg wurde jetzt sogar ein Flusskreuzfahrtschiff für bis zu 200 Geflüchtete angemietet. Vor Anker liegt das Schiff in der kleinen Gemeinde Bach an der Donau, wo es bereits Proteste gab. Viele der 1.800 Einwohner fühlen sich von der Entscheidung überrumpelt und sind verunsichert. Oft gelingt Integration nur dank ehrenamtlicher Helfer. Doch viele von ihnen sind nach jahrelangem Engagement aufgearbeitet, frustriert und fühlen sich von der Politik alleingelassen.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 60 min.