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Eine Reportage über Österreichs Bäcker im Kampf gegen Teuerung und Großindustrie. Vor drei Wochen haben in Paris die Bäcker demonstriert. Sie forderten einen Deckel auf die Energiekosten, denn blieben Gas und Strom so teuer, wie in den vergangenen Monaten, dann würde das das Ende ihres Berufsstandes bedeuten. Österreichischen Bäckern geht es da nicht besser. Wer kann schon plötzlich statt 15 000 neunzigtausend Euro für den Strom bezahlen? So mancher, den so eine Rechnung erwartet, gibt jetzt auf. Aber dem Gewerbebäcker geht es schon lange schlecht. In den vergangenen 12 Jahren hat von 3 Bäckern einer zugesperrt. Und das noch ohne Energiepreissprung. Im Preiskampf um Brot und Gebäck sind kleinere Betriebe auf der Strecke geblieben. Heute holen sich die Konsumenten zu 90 Prozent ihr Semmerl und das Brot aus Backshops in Supermärkten oder Tankstellen. Das Gebäck wird in Massen von Maschinen hergestellt und oft eingefroren, bevor es in den Lebensmittelmärkte aufgebacken wird. Dieser massive Energieverbrauch, ist erst jetzt ein Thema. Den kleinen Bäcker trifft der Energiepreisschock härter. Der Verhandlungsspielraum gegenüber dem Energieanbieter ist winzig und auf den Laib gerechnet bäckt man 5000 Brote billiger als 50. Wie kann das Handwerk da überleben? Aber es gibt Bäcker, die selbst unter den momentanen Bedingungen optimistisch wirken und darauf vertrauen, dass es genügend Menschen gibt, denen nicht egal ist, was sie essen.
(ORF)