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Anna Schilling (gespielt von Anja Antonowicz) kommt zurück nach Frauenburg (dem heutigen Frombork in Polen), um bei Nikolaus Kopernikus (gespielt von Rufus Beck) als Haushälterin zu arbeiten. Der dortige Bischof Dantiscus sieht das ungern, denn Anna ist nicht nur Haushälterin und Beschließerin im Dom, sondern auch die Lebensgefährtin von Kopernikus. Der berühmte Astronom und Universalgelehrte lebt seit 30 Jahren einsam als Domherr in diesem, wie er sagt, "entlegenen Winkel der Welt" und wagt nicht, sein brisantes Wissen zu veröffentlichen. Denn Kopernikus hat entdeckt, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Und nicht umgekehrt, wie man 1.500 Jahre glaubte und es von der Kirche vertreten wird. Gleichzeitig soll Kopernikus den Julianischen Kalender reformieren, denn bei diesem laufen Datum und Jahreszeiten auseinander; der Kalender stimmt nicht mehr. Zwar könnte Kopernikus den Kalender richtigstellen, dann müsste er aber sein Geheimnis veröffentlichen und sich mit der Kirche anlegen. In den Spielfilmszenen entwickelt sich zwischen Bischof Dantiscus und Kopernikus ein Machtspiel, sind doch beide einerseits aufeinander angewiesen und andererseits sich feindlich gesinnt. In den begleitenden Interviews erläutert unter anderem die Historikerin Susan Richter von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die zwiegespaltene Rolle der Kirche in Wissenschaft und Moral. Aviva Rothman von der Case Western Reserve University in Ohio ordnet Kopernikus' Rolle damals und in der Geschichte der Astronomie ein.
(arte)
Länge: ca. 50 min.