Folgeninhalt
Der junge Amerikaner John Chau bricht 2018 auf, um das völlig isoliert lebende Volk der Sentinelesen zum Christentum zu bekehren. Dabei wird Chau getötet. Der zweiteilige Film "The Mission – Zwischen Glaube und Wahnsinn" von Jesse Moss und Amanda McBaine (ORF- Bearbeitung: Sabine Aßmann), den "kreuz und quer" am Dienstag, dem 5. und 12. August 2025, jeweils um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON zeigt, rekonstruiert seinen Weg. Teil 1 folgt Chaus Träumen, Vorbildern und der Sehnsucht nach einem Leben mit Sinn. Er zeigt einen jungen Menschen, der – geprägt von Abenteuergeschichten, evangelikaler Missionsideologie und dem festen Glauben an eine höhere Berufung – seine Mission akribisch plant und vorbereitet. John Chau ist schon als Kind und Jugendlicher fasziniert von Abenteuergeschichten. "Im Herzen", so sagt er selbst, "bin ich ein Entdecker". Er kommt mit evangelikalen Kreisen in Kontakt, wachsender Glaubenseifer prägt sein Denken und Handeln. Bereits früh beschließt er, später als christlicher Missionar arbeiten zu wollen. Die Dokumentation zeichnet seinen Weg nach und zeigt etwa einen jungen Mann, der sich begeistert auf Trekkingtouren begibt und als Sanitäter in einem Nationalpark Erfahrungen sammelt. All das diente der Vorbereitung auf seinen Plan, die Sentinelesen zu bekehren. Das Volk lebt ohne jeden Kontakt zur Außenwelt auf einer Insel im Indischen Ozean. Sein Jugendfreund Levi Davis erinnert sich an einen jungen Mann voller Glaubenseifer und Mut. Ein ehemaliger Dozent der streng christlichen Oral Roberts University gibt Einblicke in die immer konkreter werdenden Planungen, die John Chau für sein Vorhaben schließlich ausarbeitet. Zu Wort kommt auch Daniel Everett. Der Sprachwissenschafter war als junger Mann mehrere Jahre lang als Missionar tätig. In den 1970er Jahren versuchte er, die Pirahã zum Christentum zu bekehren. Heute sieht er seine damalige Überzeugung und christliche Missionierungsvorhaben generell kritisch. Der Film zeichnet ein vielschichtiges Bild und beleuchtet Chaus Weg aus sehr unterschiedlichen Perspektiven.
(ORF)
