Folgeninhalt
Irgendwann hat Jules seine Rolle als Sohn aufgegeben: Er ist aus der Wohnung ausgezogen und hat sich der Kontrolle seiner ohnedies geschiedenen Eltern entzogen. Seine Jugend jedoch hat er aber mitgenommen, fest entschlossen sich auszuleben, am besten in der Musik. Als ihm jedoch eines helllichten Tages seine E-Gitarre mitten auf der Straße gewaltsam aus den Händen gerissen wird, zieht es den bestohlenen Jungen zurück zu seinem Vater - in der Hoffnung, bei ihm Trost zu finden. In der dunklen Wohnung des Vaters findet Jules jedoch einen desolaten Mann vor, der offenbar gerade gar nicht imstande ist, die Rolle des fürsorglichen Vaters auszufüllen. Noch immer leidet Vater Richard an seiner gescheiterten Karriere als Musikproduzent. Als er aber erfährt, dass sein Sohn selbst Musik macht und eine vielversprechende Band auf die Beine gestellt hat, flammt zumindest seine Leidenschaft für die Musik wieder auf - er will seinen Sohn groß herausbringen. Damit holt ihn aber auch der Rest seiner Vergangenheit ein: Ein befreundeter Ganove aus alten Zeiten ist wieder auf freiem Fuß. Und auch die Vaterrolle macht Richard zu schaffen. Eine Vergangenheitsbewältigung zweier verlorener Männer, die sich auf der Suche vor allem selbst wiederfinden. Die "Serie in Schwarz" geht literarisch zurück auf die Romanreihe "Suite Noire", die von Jean-Bernard Pouy ins Leben gerufen wurde. Eine Hommage an die legendäre, 1945 begonnene "Série Noire" des französischen Verlags Gallimard, die sich aber im Laufe der Jahre von der Art Populärliteratur entfernt hat, die ihrem ursprünglichen Gründer Marcel Duhamel so sehr am Herzen lag.
(arte)
Länge: ca. 62 min.