Folgeninhalt
Vor 7 Jahren ist Nima aus dem Iran geflohen. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, das war vor 5 Jahren. Seit dem lebt der 24-Jährige als Geduldeter in Deutschland. Ein Stück Papier regelt sein Leben: Er darf nicht arbeiten, nicht studieren, keine Ausbildung machen. Die Grenzen seiner neuen Heimat sind die Grenzen von Rheinland-Pfalz. Dieses Bundesland darf er nicht verlassen. Seitdem das Asylrecht 1993 reformiert wurde, geht die Zahl der Anträge stetig zurück. 1992 haben knapp 440.000 Asylbewerber einen Antrag gestellt. 2008 waren es nur noch etwa 22.000. Ganz anders an den europäischen Außengrenzen: Malta, Italien, Spanien, Griechenland - sie sind für Hunderttausende Flüchtlinge die letzten Schlupflöcher Europas. Dieses Ungleichgewicht ist eine Folge von Dublin II. Das EU-Abkommen besagt, dass jeder dort seinen Asylantrag stellen muss, wo er das erste Mal europäischen Boden betritt und registriert wird. Auch wenn Nima bei uns nur geduldet wird, Deutschland ist längst seine neue Heimat geworden.
(ZDFinfo)