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Um die Geschichte des Bombenkriegs von 1942 bis 1945, der das Gesicht aller deutschen Großstädte für immer prägte, hat die Öffentlichkeit mehr als ein halbes Jahrhundert lang scheu einen Bogen gemacht: Erst forderte die Dynamik des Wiederaufbaus die Verdrängung all dessen, was unter den Trümmern begraben wurde, dann wies das Bewusstsein eigener Schuld die Beschäftigung mit dem eigenen Schmerz zurück. Erst seit ein paar Jahren kehrt die Erinnerung an die Feuerstürme, die deutsche Stadtzentren verschlangen, ins öffentliche Bewusstsein zurück. Um den Bestseller "Der Brand" von Jörg Friedrich entstand eine vehement geführte Debatte, ob ein Krieg gegen den Terror auch mit Terrorangriffen geführt werden darf. SPIEGEL TV Autor Michael Kloft zeichnet in seiner vierstündigen Dokumentation nach, wie der Bombenkrieg mit den Angriffen der Deutschen auf Warschau, Rotterdam oder Coventry begann und schließlich vernichtend auf Deutschland zurückschlug - von den Testläufen in Lübeck und Köln bis zu der "Operation Gomorrha" in Hamburg und dem Inferno von Dresden. Zeitzeugen berichten über ihre schrecklichen Erlebnisse in Bunkern und Luftschutzkellern. Ehemalige US-Soldaten erzählen von der gefährlichen Aufgabe der Bomberbesatzungen. Experten wie Jörg Friedrich, Richard Overy und A.C. Grayling stellen sich mit großer Offenheit den grundsätzlichen Fragen, unter welchen Umständen es statthaft sein könnte, Frauen, Greise und Kinder in Flammen aufgehen zu lassen ? und ob so genannte Kollateralschäden als Kriegsverbrechen gelten müssen?
(VOX)