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Mit immer strengeren Vorgaben für die Altbausanierung soll der Energieverbrauch bei Gebäuden gesenkt werden. Immer öfter verschwinden nicht nur in Norddeutschland Klinkerfassaden von Häusern hinter dicken Dämmschichten, die meist aus Styropor bestehen. Die Wärmedämmung gilt als wichtiger Baustein für die Ziele des Klimaschutzes, die sich unser Staat gesetzt hat. "45 Min" fragt: Ist Wärmedämmung der richtige Weg? Fest steht: Die Industrie verdient sich eine "goldene Nase" dank üppiger staatlicher Förderung. Kritiker sprechen bereits vom "Dämmstoffwahn" und bezweifeln, dass es dabei um Klimaschutz geht. Die versprochenen Einsparungen für die Bewohner werden oft nicht erzielt. Und Bauherren handeln sich bei der Wärmedämmung gar vielfältige Risiken ein, an die sie nicht im Traum gedacht hätten. Die Autoren Güven Purtul und Christian Kossin befragen Experten, die überraschende Warnungen mit Blick auf die Energiesparverordnung aussprechen. Außerdem haben sie einen Bausachverständigen zu sanierten Häusern begleitet, bei denen die Dämmung mehr Schaden als Nutzen gestiftet hat. Für ihn handelt es sich dabei nicht um Einzelfälle, sondern um systematischen Pfusch. Auch die angeblich makellose Ökobilanz der Dämmung bekam bei den Recherchen Kratzer: Offenbar belasten die energetisch sanierten Häuser nicht nur den Geldbeutel der Eigentümer, sondern auch die Gewässer. Andererseits bieten die Wände aus Styropor Nistraum für Vögel, die die von Spechten aufgeklopften Löcher besiedeln.
(NDR)
Länge: ca. 45 min.