Der Turm

Familie Hoffmann lebt in einer repräsentativen Villa in einem der schönsten Viertel Dresdens, in Loschwitz-Weißer Hirsch. Vater Richard, ein erfolgreicher Chirurg, hofft, zum Nachfolger des Klinikchefs ernannt zu werden. Doch seine langjährige Affäre mit der Sekretärin Josta Fischer, mit der er eine Tochter hat, wird ihm dabei zum Verhängnis. Seine Frau Anne ahnt nichts von seinem Doppelleben, das ihn für die Staatssicherheit ebenso erpressbar macht wie eine vor Jahrzehnten begangene Jugendsünde. Richards Sohn Christian soll in die Fußstapfen seines Vaters treten, doch dessen überhöhte Erwartungen entfremden die beiden mehr und mehr. Christians Onkel Meno, der als Lektor stets auf einem schmalen Grat zwischen Zensur und subtiler Systemkritik wandelt, verliebt sich in die Schriftstellerin Judith Schevola und gerät damit in einen persönlichen Konflikt. Er hat seine Vorgaben zu erfüllen, will Judith aber dennoch vor der Zensur bewahren. Zeitgleich muss Richard, durch die Stasi unter Druck gesetzt, eine Entscheidung treffen: Für seine Familie und die Karriere trennt er sich von seiner Geliebten Josta, die daraufhin mit Selbstmord droht. Die vermeintliche Familienidylle der Hoffmanns bekommt immer größere Risse ... Christian Schwochows aufwendige Verfilmung des Romans "Der Turm" von Uwe Tellkamp erzählt am Beispiel zweier Dresdner Familien vom Bildungsbürgertum der DDR, das im schönen Schein Trost und Kraft fand. Die Inszenierung besticht durch ihre Wort- und Bildgewalt und das hochkarätige Schauspielensemble um Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Nadja Uhl und Sebastian Urzendowsky.