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Wenn der Große Ameisenbär und sein kleinerer Verwandter, der Tamandua, ihre typische Gemächlichkeit mal vergessen und zu balgen beginnen, ist der Bär los. Dabei sind sie alles andere als Bären; sie gehören wie die Faul- und die Gürteltiere zu den Nebengelenktieren. Wird dem Kleinen Ameisenbären der ungleiche Kampf dann irgendwann zu viel, klettert er erstaunlich behände auf einen Baum und plündert mit seiner sehr langen Zunge die hoch gelegenen Ameisen- oder Termitennester. Riesenotter leben - meist in Gruppen - in den Flussläufen des tropischen Regenwaldes von Brasilien. Die vitalen, spielfreudigen, aber mit ihren scharfen Zähnen durchaus ernst zu nehmenden Raubtiere der Marderfamilie werden immer seltener. Nur die Zucht im Zoo kann die bis zu zwei Meter langen und äußerst geschickten Fischfänger noch vor dem Aussterben bewahren. Abgeschirmt von den Besuchern wuseln in Brasilia drei Riesenotterbabys durchs Gehege. Das schwarze Löwenäffchen galt bereits als ausgestorben. 1970 wurde es wiederentdeckt. Man schätzt den Bestand auf höchstens 500 Tiere. Der Zoo von Brasilia bietet die Möglichkeit, einer Familie dieser quirligen Krallenaffen bei ihren Kletterkünsten und oft meterweiten Sprüngen zuzuschauen. An den Wochenenden nehmen Tausende Hauptstädter dieses und die vielen anderen erstaunlichen Angebote für Tier- und Naturfreunde an. Mit Kind und Kegel, mit Hängematte und Gitarre besuchen sie den Zoo, bestaunen Pumas, Aras, Boas, Mähnenwölfe, Klammeraffen und Wasserschweine. Auf den Straßen und Plätzen Brasilias sind dann nur wenige Passanten unterwegs. Wie ausgestorben scheint die gigantomanische Reißbrettstadt, die erst 1960 gegründet wurde. Ihr Zoo ist zwei Jahre älter.
(mdr)