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Aksum bedeutet "Der Brunnen der Fürsten". Die ersten Aufzeichnungen, in denen Aksum erwähnt wird, sind etwa 4.700 Jahre alt. In den Hieroglyphen ist von Weihrauch, Myrrhe und Elfenbein zu lesen. Aksum muss, anders als heute, ein wasserreicher, fruchtbarer Ort gewesen sein. Einwanderer aus dem südarabischen Raum gründeten den Ort an der Kreuzung wichtiger Handelswege zwischen Indien, Afrika und dem Mittelmeer. Aksum vor allem wegen seiner bis zu 30 Meter hohen Stelen berühmt. Sie sind jeweils aus einem einzigen Stück Granit gehauen und haben vermutlich Gräber gekrönt. Die größte Stele Nr. 1 ist wohl nie aufgerichtet worden. Auch heute noch ist rätselhaft, wie die zum Teil 500 Tonnen schweren Rohlinge über viele Kilometer transportiert wurden. In einer Handschrift aus dem 14. Jahrhundert, dem Äthiopien-Epos "Kebra Nagast", finden sich Hinweise darauf, dass die Bundeslade, die Tafeln mit den zehn Geboten, in der Kathedrale von Aksum vergraben wurde. Beweise dafür gibt es keine. Aksum ist der historische und religiöse Mittelpunkt Äthiopiens. Auch wenn kein anderer Ort mehr Fragen offen lässt und Geheimnisse birgt, ziehen die Einheimischen ihre tiefe Religiosität und ihr Nationalbewusstsein aus der Mystik von Aksum.
(NDR)
Länge: ca. 15 min.