Folgeninhalt
Verantwortung ist das, was im Idealfall Rücksichtslosigkeit, Gewalt, Egoismen und Machtwillen im Zaum zu halten in der Lage ist. Verantwortung zeigt sich in den Handlungen einzelner Menschen. Im Alltagsleben, aber auch im Recht, in der Ökonomie, der Politik und in den Medien spielt der Begriff eine zentrale Rolle. Dabei geht es vor allem um die Idee der Gerechtigkeit. Diese muss sich verbinden mit einem Prozess einer offenen, von allen einsehbaren rationalen Prüfung von Handlungsweisen und Motiven und einem klaren, vorurteilsfreien Blick für die realen Folgen des Handelns. Soweit die klassische Theorie, die bereits mit der immer komplexeren Gestaltung von Institutionen und Unternehmen mit der Frage der "Arbeitsteilung" in Sachen Verantwortung kollidierte. Umso mehr stellt sich die Frage nach dem, was Verantwortung bedeutet, im Kontext einer hoch komplexen, globalen Welt. Auch wenn ein Textilkonzern politisch korrekt produzieren lässt: Die Sub-Sub-Unternehmer sind kaum noch identifizierbar. Der Begriff der Verantwortung verwässert mit jedem Schritt der weiteren Delegation von Arbeit. Aber nicht nur das: Dem Prinzip Verantwortung wird auch durch die Komplexität der Welt selbst der Boden entzogen. Wenn es nicht mehr möglich ist, die Strukturen und Systeme, in denen wir leben, zu durchschauen - wie sollte es dann möglich sein, diese zu steuern und verantwortlich in ihnen zu handeln? Über die Grundlagen verantwortlichen Handelns diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen: dem Soziologen und Sozialpsychologen Harald Welzer, dem Philosophen Ludger Heidbrink und Annette Kleinfeld, die zu den ersten Wissenschaftlerinnen und selbstständigen Beraterinnen Deutschlands auf den Gebieten Unternehmensethik, Werte- und Integritätsmanagement und Corporate Social Responsibility (CSR) gehört.
(3sat)
Länge: ca. 60 min.