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Kriegskinder des Zweiten Weltkriegs - auch nach 70 Jahren prägen die Erinnerungen an die Erlebnisse von damals ihr Leben und ihre Gefühle. Manches lässt sie nicht los, hat sich förmlich in ihre Seelen eingebrannt. Die Dokumentation zeichnet die Erinnerungen einiger Menschen im Südwesten nach: den Kriegsbeginn und die anfängliche Siegeseuphorie, die Einberufung der Väter. Viele Kinder spüren, wie sich der Alltag verändert, spüren die Angst der Mütter; aber erst mit dem Beginn des Bombenkriegs gegen Deutschland erleben sie die brutale Wirklichkeit des Krieges. Und doch sind noch manche als Hitlerjungen gläubig und siegesbewusst und melden sich freiwillig zum Kampfeinsatz. Sie werden als Hitlers letzte Reserve sinnlos in den Tod geschickt. Und nach dem Krieg ist nichts mehr wie es war: Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten strömen nun in den Südwesten, es herrscht Mangel an Wohnraum, an Heizmaterial und an Nahrung. Und alles, was den Kindern in der Schule, in der Hitler-Jugend und im Bund Deutscher Mädchen beigebracht wurde, ist nun falsch. Der Film arbeitet unter anderem mit Amateurmaterial aus hiesigen Archiven, beispielsweise dem Haus des Dokumentarfilms. So sind Luftschutzübungen im Stuttgarter Westen zu Beginn des Krieges ebenso zu sehen wie Aufnahmen vom Empfang des Heilbronner Infanterieregiments nach dem Frankreichfeldzug.
(SWR)