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Das Grundgesetz formuliert den Sozialstaat als ein wesentliches Staatsziel. Soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit sollen garantiert und angestrebt werden, um allen die Teilnahme an gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen zu gewährleisten. Die vielen Diskussionen um "Hartz IV" und Berichte über "neue Armut" in Deutschland lassen jedoch vermuten, dass dieses Staatsziel eher in weite Ferne rückt. Angesichts der kontinuierlich auseinandergehenden Schere zwischen Arm und Reich ist die im Grundgesetz versprochene "Teilnahme an gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen" für immer mehr Menschen ein leeres Versprechen. Der Film geht am Beispiel einer ausgewählten Kommune der Frage nach, was zu dieser Situation geführt hat. Ist der sogenannte Reform-Umbau durch die Agenda 2010 und Hartz IV, also die Neuorganisation des Wohlfahrtssystems, daran schuld? Oder ist der drohende "Absturz der Mittelschicht" nicht vielmehr die Folge einer verfehlten Wirtschafts- und Umverteilungspolitik? Einer Politik, die zulässt, dass Gewinne und Ressourcen privatisiert, Verluste und Risiken sozialisiert werden. Brauchen wir mehr oder weniger staatlichen Einfluss auf die Wirtschaft? Beide Positionen werden im Film durch Vertreter aus der Wirtschaft und aus der Wissenschaft kontrovers zur Sprache gebracht.
(SWR)
Länge: ca. 30 min.