Voll Fett - zur Ehrenrettung eines wichtigen Nährstoffs
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Die Milch ist fettreduziert, statt Butter kommt Margarine aufs Brot. So sinkt seit gut 30 Jahren der Fettanteil in unserem Essen. Gar nicht gut - sagen immer mehr Ernährungswissenschaftler.
(WDR)
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Sophie Wolfersdorff schrieb am 20.11.2017, 12.25 Uhr:
Seit Jahren sehe ich meine Freundinnen unter ihren fettreduzierten Produkten leiden. Die meisten meiden panisch Fett. Als nette Anekdote ist die Katjes-Werbung mit dem Modell Heidi Klum in meinem Kopf geblieben: "0% Fett". Ja und voller Zucker! Die Lebensmittelindustrie baut auf Frauen, die auf solche Werbung hereinfallen. Wer denkt schon daran, dass unser Körper Fett braucht. Für die Elastizität der Gefässe, für den Aufbau von Zellen/Geweb, zur Synthese von Stoffen, zur Verdauung und besonders für eine schöne Haut. Kochöle verwende ich grosszügig. In meine Bolognese-Sauce kommt fast 100ml Olivenöl. Köstlich! Mein Mann hat sehr stark abgenommen, indem er auf Kohlenhydrate verzichtet (Ketogene Ernährung). Seine Energie zieht er aus Kokosöl und Butter (bis zu 200g Butter pro Tag). Fett ist kein Dickmacher, es ist essentiell und dient im Essen als Geschmacksträger. Zucker bringt unseren Insulinhaushalt durcheinander und wird als billiger Füllstoff und Ersatz-Geschmacksträger genutzt. Fettfreie Lebensmittel sind leider oft übersüsst und schmecken kaum einem. Dennoch ist der Markt für diese Produkte in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen. Wir Verbraucher sollten vielmehr auf unseren Konsum von Weizenmehl, d.h. Auszugsmehl und Zucker achten. Vor allem in der Kombination. Gute Butter aus Weidemilch sollte nicht durch billige Margarine ersetzt werden. Diskussionsbedarf sehe ich weiterhin bei den Frage über ungehörtere vs. gehärtete Fette, MUFFS vs. GFFS, TFS, Omega-3 vs. 6 oder 9. Da gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. Man bedenke, dass MUFFS schneller oxidieren, d.h. ranzig werden, das wiederum dem Körper schadet. Sie sind also nicht unbedingt die besseren Fette. Auch hier sollte man nicht alles über einen Kamm schweren und verdammen oder hoch loben. Butter, die lange als "ungesund" galt, da tierischen Ursprungs, wird zur Zeit in Ernährungsformen wieder hoch gelobt. Da ist es für den Verbraucher nicht leicht den Überblick zu behalten. Und dennoch können wir mit ein bisschen mehr Selbstvertrauen und Menschenverstand unseren Speiseplan variationsreich zusammensetzen. Dann macht es auch nichts aus, wenn ab und zu ein Stück süsser Kuchen, ein Burger oder Chips gegessen werden!