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476

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 286476 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –

Immer vernünftig leben - wie langweilig!

Folgeninhalt
Die Beziehung läuft prima, der Job ist sicher, die Versicherungen sind abge-schlossen - es kann schon sehr entlastend sein, wenn alles wunderbar geregelt ist. Doch reicht das? Denn bei aller Sicherheit, die ein so vernünftiges Leben bietet, es hat auch schnell den Beigeschmack von einem Leben mit angezogener Handbremse: Vernünftige Menschen denken erst, bevor sie handeln, sie reflektieren und wägen ab, bevor sie Entscheidungen treffen. Sie arbeiten auf Ziele hin und widerstehen oft Verlockungen. "Viel zu öde!", konstatieren Menschen, die sich dagegen Abenteuer und Ausbrüche aus dem Alltag erlauben. Einfach mal unvernünftig und spontan sein, Träume verfolgen, Sehnsüchten nachgeben, die Verantwortung Verantwortung sein lassen - viele Experten raten sogar dazu, um langfristig glücklich zu sein. Ist es unvernünftig, immer vernünftig zu sein? Warum hat die Vernunft ein so schlechtes Image? Können wir uns in diesen Zeiten überhaupt erlauben, Sicherheit und Kontrolle aufzugeben? Und wie gelingt es uns dennoch, dem Leben lässig und mutig zu begegnen? Für den Schauspieler Axel Prahl ist die Unvernunft in seinem Leben das Salz in der Suppe. In jungen Jahren brach er erst die Schule, später Ausbildung und Studium ab; er trinkt, raucht und feiert gerne - und kalkuliert gewiss nicht den nächsten Karriereschritt. Dieses Lebensprinzip macht ihn nicht nur glücklich, sondern offensichtlich auch erfolgreich. So lautet sein Lebensmotto: "Ich weiß nicht, was für morgen bleibt, ich weiß nur mehr als gestern!" Für Peter Glowka wäre das der Albtraum. Der Berater plant sein Berufs- und Privatleben im Detail, setzt sich regelmäßig Ziele und überlässt nichts dem Zufall. Davon verspricht er sich nicht nur größtmögliche Sicherheit, sondern auch ein erfülltes Leben. Für ihn steht fest: "Glück und Erfüllung ist ein Zustand, für den wir selbst verantwortlich sind und an dem wir täglich arbeiten können." Louise Jacobs entstammt einer der reichsten Familien Deutschlands - dem berühmten Kaffeeimperium Jacobs. Mit dieser Herkunft durfte sie sich keine Ausreißer erlauben, doch früh wurde klar: Dieses Mädchen funktioniert nicht wie erwartet. Unter diesem Druck begann eine jahrelange Leidensgeschichte und Sehnsucht nach Freiheit. Erst in der Psychiatrie gelang es ihr, sich zu befreien und zu begreifen, dass sie es nicht anderen überlassen darf, über sie zu entscheiden. Auch Julia Normandeau war nicht das brave Mädchen, welches sich ihre Eltern von ihr erhofften. Gerade mal volljährig flüchtete sie in eine Hippiekommune in London, später lebte sie ein exzessives Partyleben voller Drogen in Malibu - ihre Tochter, die sie in dieser Zeit gebar, mittendrin. Doch auch nach 40-jähriger Drogensucht kommt sie zu dem Ergebnis: "Ich würde in einem vernünftigen Leben ersticken und jederzeit dieses aufregende Leben nochmal leben." "Wenn alle so leben, funktioniert unsere Gesellschaft nicht", konstatiert Sr. Maria Elisabeth. Die Franziskaner-Nonne und Leiterin eines Kinderheims in Bayern fühlt sich moralisch und sozial verpflichtet, anderen zu helfen, anstatt ihrer eigenen Bedürfnisse zu frönen. Sie appelliert an den Gemeinsinn und die Vernunft jedes einzelnen und sagt: "Ich führe zwar ein vernünftiges Leben, aber es ist gewiss nicht langweilig!" Die Deutschen sind gerade viel zu vernünftig, ist dagegen die Meinung des Tiefenpsychologen Stephan Grünewald. Der Gründer des rheingold-Forschungsinstituts hat einen genauen Einblick in den Seelenzustand der Gesellschaft und kommt zu dem Ergebnis: "Von Ängsten und Unsicherheiten getrieben und regelrecht erschöpft, sollten wir dringend lernen, wieder mehr Spaß anstelle von Vernunft walten zu lassen." Heike Dorsch hatte genug von ihrem Leben als erfolgreiche Produktmanagerin. Gemeinsam mit ihrem Freund Stefan realisierte sie den Traum von einem vogelfreien Leben auf See. Doch nach fast vier Jahren wurde dieses Glück jäh zerstört und ihr Freund auf einer Südseeinsel ermordet. Heute lebt sie wieder im Korsett des vernunftgesteuerten Lebens in Deutschland. "Doch kein Geld, keine Karriere, kein materielles Sicherheitsdenken können das aufwiegen, was ich erlebt habe und nicht missen möchte." An der Bar: Mit 50 Jahren hat Karl Günthard das gemacht, wovon viele träumen: Er verkaufte seinen gewinnbringenden Betrieb, um fortan nur noch solche Jobs zu machen, auf die er Lust hatte. So brachte er unter anderem als Tankwart, Wurstverkäufer oder Musical-Darsteller seine 6-köpfige Familie durch, langweilig wurde es dem Tausendsassa nie. 200 verschiedene Jobs hat der 62-Jährige mittlerweile schon ausprobiert, viele mehr stehen noch auf seiner Wunschliste. "Ich liebe mein neues, freies Leben und möchte nie mehr in das alte zurück!"
(SWR)
Wo läuft diese Folge?
Keine geplanten Ausstrahlungen.
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Fr, 08.03.2013, SWR Fernsehen
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