Long Bright River

DVDs, Blu-ray-Discs, CDs, Bücher und mehr...

• • Schreib einen Kommentar

• BigApple schrieb am 20.09.2025, 03.18 Uhr:

  Die Serie spielt in Philadelphia. Ich war schon dort und kenne Teile der Stadt. Aus historischer Sicht als ehemalige Hauptstadt der USA, wo auch die US-Verfassung beschlossen wurde und die (inzwischen gerissene) Freiheitsglocke hängt, ist die Stadt interessant. Aber Philly hat auch negative Seiten und die kann man sogar hören. 
  Wenn die Nacht kommt, hört man draußen manchmal Schüsse und die sind nicht allzu weit entfernt und meist nicht von der Polizei.
  Zur Serie: mir gefiel sie. 
  Es geht um Frauenmorde im Bereich der Obdachlosen, aber der eigenliche Fall ist die Hauptperson selbst: Mickey, die Polizistin. Sie ist alleinerziehend und schleppt aus ihrer Vergangenheit und der Verwandtschaft einen großen Berg voll Probleme mit sich herum. Eine Besonderheit ist ihr sehr schlauer und aufgeweckter Sohn im Grundschulalter, der mit ihr über Faust und den Teufel diskutiert. Um ihn zu fördern geht er auf eine teure Privatschule, wobei sie mit den hohen Kosten ein weiteres Problem bekommt. Sie ist sehr verschlossen, neigt zu Alleingängen und kriegt so auch in ihrem Job Schwierigkeiten.
  Für mich eine interessante Serie abseits der üblichen Geschichten.
  
  P.S.: Wer hier von durchgender Wackelkamera redet, der sollte mal beim Optiker vorbei schauen.
  Antworten
   

• Frommi schrieb am 04.08.2025, 15.58 Uhr:

  Eine (melo)dramatische Sozialstory mit dramaturgischen Längen, mittlerweile leider üblich. Eine 'linke Kulturkampfkacke' kann ich nicht erkennen, die Kritik kommt wohl eher aus der anderen politischen Ecke, die wenig sachliche Formulierung spricht für sich.
  Ich bin bei kein Fan von persönlicher polizeilicher Involviertheit, das geht meistens schief.  Die dramatisch-persönliche Geschichte der Protagonistin mag man mögen, sie wird hier allerdings unnötig in die Länge gezogen.
  Schauspielerisch überzeugt Amanda Seyfried, der überwiegend dunkel gehaltene Set zeigt die dunkle Seite der USA ganz gut. Die Umsetzung insgesamt wirkt wenig spektakulär. Leider ist hier auch die von mir oft geschmähte Wackelkamera auf Handyniveau fast  durchgehend im Einsatz. Sie trübt den Gesamteindruck.
  Alles in allem für mich wenig überzeugend.
  Antworten
   

• markus01 schrieb am 19.07.2025, 15.10 Uhr:

  Die offiziellen Daten der CDC (Centers for Disease Control and Prevention) zeigen deutlich, dass vor allem die weiße Bevölkerung in den USA stark von der Drogenepidemie betroffen ist. Laut aktuellen Statistiken waren 61,3 % der Drogentoten im Land weiß, im Bundesstaat Pennsylvania – in dem auch Philadelphia liegt – lag der Anteil sogar bei 63,1 %. Recherchen auf deutschsprachigen Internetseiten bestätigen diesen Trend: Insbesondere die weiße Mittelschicht ist von Opioidabhängigkeit und Überdosierungen betroffen.
  Die Darstellung in der Serie wirkt daher realistisch und basiert auf statistischen Tatsachen – nicht auf rassistischen Erzählmustern. Wer die ethnische Zusammensetzung US-amerikanischer Großstädte besser verstehen möchte, findet auf census.gov detaillierte Angaben.
  Inhaltlich erzählt die Serie die Geschichte einer weißen, irischstämmigen Arbeiterschicht. Andere ethnische Gruppen erscheinen eher am Rande und scheinen teilweise lediglich zur Erfüllung von Diversitätsquoten eingebaut worden zu sein. Damit bleibt die Serie hinter heutigen Erwartungen an Diversität und gesellschaftlichen Fortschritt zurück.
  Insgesamt handelt es sich um ein Projekt aus einer konservativen Perspektive, das eher Probleme abbildet als sie zu hinterfragen oder Lösungen anzubieten.
  Immerhin: Die weiblichen Charaktere zeigen in vielen Momenten Unabhängigkeit und Stärke – ein Lichtblick in einer ansonsten recht einseitigen Inszenierung.
  .
  Antworten