Originalpremiere: 16.06.1995
08.02.1996
Das rebellische Waisenmädchen Randy Dean (Laurel Hollomon - wurde bekannt als Tina in 'The L-Word') lebt bei ihrer lesbischen Tante Rebecca (Kate Stafford) und hat eine verheiratete Geliebte: Wendy (Maggie Moore). Sie ist fasziniert von Comics und träumt von einer eigenen Rockband. An die Schule verschwendet sie wenig Gedanken. Die Außenseiterin hat sich eine raue, rebellische Schale zugelegt, damit sie die Beleidigungen nicht mehr treffen. Nach der Schule jobbt sie an einer kleinen Tankstelle und sieht dort die junge Afroamerikanerin Evie Roy (Nicole Parker), die aufgeregt ist, weil ihr nagelneuer Geländewagen scheinbar zu wenig Reifendruck hat. Randy ist von der schönen Evie fasziniert und erfährt, dass sie auf dieselbe Highschool gehen. Doch damit enden schon ihre Gemeinsamkeiten. Evie liebt klassische Literatur und Opern, doch sie findet an der burschikosen Randy Gefallen. Als sie sich das nächste Mal in der Schultoilette zum heimlichen Zigarettenrauchen treffen, werden sie prompt mit Nachsitzen bestraft. Evie spürt, dass sie mit Randy wunderbar herumalbern kann, ganz anders als mit ihrem kopflastigen Freund Hayjay (Andrew Wright), der lieber über ihre Beziehung diskutiert. Evie trennt sich von ihm, und auch Randy wird von ihrer Geliebten Wendy verlassen, weil sie Angst vor ihrem aggressiven Mann Frank (Nelson Rodriguez) hat. Evie und Randy lernen sich bald näher kennen, und aus dem ersten schüchternen Händchenhalten wird eine leidenschaftliche Romanze, die freilich bei ihren Schulfreundinnen auf Ablehnung stößt. Auch Randys Tante ist von der feinen Evie wenig begeistert. Evie kümmert sich jedoch nicht darum und lädt Randy in Abwesenheit ihrer Mutter Evelyn (Stephanie Berry) zu einer Geburtstagsfeier ein. Als Evelyn zurückkehrt, findet sie im Haus ein Chaos und im Bett das junge Liebespärchen vor. Randy und Evie fliehen Hals über Kopf in ein Motel. Bald stehen sämtliche Verwandten und Freunde vor der Tür. Evies Mutter und Randys Tante sind sich verblüffend einig, als sie sich über die beiden ereifern, aber damit stärken sie nur die verschworenen Bande der jungen Liebe. Maria Maggenti drehte ihren autobiographisch getönten Debütfilm für nur 60.000 Dollar in knappen 21 Tagen in New York, wobei die Darsteller aus der New Yorker Theaterszene zunächst auf ihre Gagen verzichteten. Mit dem Etikett 'lesbischer Film' kann sie nichts anfangen: 'Mein Film handelt von der ersten Liebe und wie sich alles ändert, wenn man zum ersten Mal verliebt ist. Er ist in konventioneller Weise gedreht und auch erzählt. Der Inhalt ist subversiv, nicht die Form.' So entstand eine charmante, nur etwas andere Teenager?Romanze mit zwei hinreißend?frischen Darstellerinnen: Maria Maggenti erzählt ihre soziale Parabel mit der Freude an einem schönen Märchen ? wie bei jeder wirklich guten Liebesgeschichte.
(One)