Stockholm 1963: Die progressive städtische Jugendbehörde verfolgt ein ambitioniertes Projekt – die Resozialisierung von jugendlichen Straftätern im offenen Vollzug. Der Sozialarbeiter Krister lebt mit sechs schwer erziehbaren Jugendlichen in einer Wohngemeinschaft. Das Experiment misslingt auf ganzer Linie. Der naive Krister, den die Jungen mit Diebstahl und Betrug provozieren, ist den Jugendlichen nicht gewachsen. Er muss aus eigener Schwäche ihre Spielregeln anerkennen. Der Jugendamtsleiter missbraucht die Jungen sexuell. Vom Pastor bekommen sie die Warnung mit auf den Weg, dass man das Bibelwort, dem Menschen stünden nicht nur sieben, sondern sieben mal 70 Sünden frei, nicht auf die Probe stellen solle. Die 491. Sünde führe sicher ins Verderben. Doch die Jungen begehen die 491. Sünde.
(3sat)
„491“ ist ein desillusionierender Film, der mit Laienschauspielern nach dem Roman eines ehemaligen Fürsorgezöglings gedreht wurde und den Wohlfahrtsstaat Schweden äußerst drastisch angreift. Außerdem brach „491“ durch eine sodomistische Spielszene eines der bis heute stärksten Tabus. Der Film wurde zunächst ganz verboten, und noch zehn Jahre später durfte in Schweden die vollständige Fassung nicht gezeigt werden. Auch in Deutschland erschien eine abgemilderte Verleihfassung. Als der Film 1969 in New York herauskam, ließ ihn sein skandalumwitterter Ruf sofort zu einem Kinohit werden.
(3sat)
Länge: ca. 95 min.
Internationaler Kinostart: 16.03.1964
Deutscher Kinostart: 28.08.1964
FSK 18
Cast & Crew
- Regie: Vilgot Sjöman
- Drehbuch: Lars Görling, Vilgot Sjöman
- Produktion: Lars-Owe Carlberg
- Musik: Georg Riedel
- Kamera: Gunnar Fischer
- Schnitt: Lennart Wallén