Heiße Sommer werden zur Normalität. Beton und Glasfassaden heizen die Städte auf. Nachhaltige Konzepte zu Bepflanzung, Luftzirkulation und Wassermanagement sollen die Innenstädte abkühlen. Städte heizen sich stärker auf als ihr Umland - in Hitzewellen um bis zu acht Grad Celsius. Es bräuchte mehr Grünflächen und Parks, doch gleichzeitig fehlt Wohnraum. Mit einer intelligenten Stadtplanung und Architektur kann Abkühlung der Innenstädte gelingen. Der Sommer 2020 war auf der Nordhalbkugel der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor knapp 150 Jahren. Hitzewellen treffen vor allem die Innenstädte: starke Versiegelung, geringe Begrünung und reduzierte Wind-Durchlüftung führen immer häufiger zu einer Überhitzung. Das Problem: Auch nachts sinken die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad, was zu einer starken gesundheitlichen Belastung führt. Der Klimaforscher Dr. Hans Schipper und sein Team vom Karlsruher Institut für Technologie zeigen anhand von Klimamodellen, dass die Hitzetage weiter zunehmen werden. Aber auch, wie Bepflanzungen das Mikroklima in den Städten beeinflussen: "Die Kühlleistung eines Baumes liegt demnach bei bis zu 30 Kilowatt, das entspricht in etwa zehn Klimaanlagen oder einer gefühlten Temperatursenkung von zehn bis 15 Grad." Die Blätter der Pflanzen halten die Feuchtigkeit und verdunsten sie bei Hitze - das ist besser als jeder Sonnenschirm. Wie genau die Pflanzen dabei helfen können, unsere Innenstädte dem Klimawandel besser anzupassen, erforscht Prof. Karl-Heinz Strauch in Berlin. Welche Bäume und Pflanzen eignen sich für die Stadt in Zeiten des Klimawandels? Ein anderer Fokus bei der Kühlung der Innenstädte setzt auf das Wassermanagement. Statt Regenwasser in die Kanalisation zu leiten, wird es in Wasserläufen, Wiesenflächen und Bächen an der Oberfläche gehalten und trägt auch zu einer nachhaltigen Kühlung bei. "WissenHoch2" - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit einem interdisziplinären Team von Experten.
(3sat)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 25.03.2021 (3sat)
gezeigt bei: Wissen hoch 2 (D, 2020)
Cast & Crew
- Drehbuch: Tanja Reinhard, Leonie Fröhlich