Der alte Tanabai ist mit einem Pferdewagen und seinem Hengst Gulsary auf dem nächtlichen Heimweg in die kirgisischen Berge. Beiden ist anzumerken, dass sie nicht mehr die Jüngsten sind. Doch Tanabai macht sich mehr Sorgen um Gulsary, als um sich. Während er mühsam versucht den Hengst zum Weiterlaufen zu bewegen, er spannt sogar das Pferd aus und lässt den Wagen stehen, denkt er über sein bisheriges Leben nach. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem ruhmreichen Sieg kehrt Tanabai wieder in sein Dorf in Kirgisistan zurück und arbeitet erneut als Schmied. Der Kolchos-Vorsitzende überzeugt ihn, als Pferdehirt in die Berge zu gehen, um die alten Männer, die während des Krieges diese Aufgaben wahrnahmen, zu entlasten. Nun lebt er unter den schwierigen Bedingungen mit seiner Frau und den Kindern in einem Zelt weit ab von der Zivilisation. Als im Winter einmal ein Wolfsrudel fast seine ganze Herde vernichtet, trifft ihn das sehr stark und er wacht ab sofort direkt bei den Pferden. Im Sommer kommt in seiner Herde ein junger Hengst zur Welt – Gulsary. Zu dieser Zeit ahnt Tabntai noch nicht, dass sie ein Leben lang verbunden sein werden. Doch er erkennt den Wert des Pferdes, bildet es zum Reitpferd aus und fühlt sich immer mehr zu ihm hingezogen. Das Pferd wiederum fühlt sich zu Bibidschan hingezogen, da es merkt, wie die Soldatenwitwe den Reiter beeindruckt. Doch die Frau wehrt sich gegen die Werbungen Tanabais. Eines Nachts klopft er, wie angedroht, doch an ihre Tür und wird eingelassen. Wieder zu Hause und bei der Herde angekommen, erkennt seine Frau sofort, was geschehen ist, verzeiht ihm aber wortlos. Im Kolchos hat in der Zwischenzeit ein neuer Vorsitzender die Leitung übernommen. Dieser erteilt Tanabai den Auftrag, Gulsary aus der Herde zu entfernen und dem Pferdestall im Dorf zu übergeben, da er ihn selbst als Reitpferd nutzen will. Nur aus Gründen der Unterordnung und auf Drängen seiner Frau, gibt der Hirte den Prachthengst heraus. Es dauert jedoch nicht lange und Gulsary erscheint wieder bei der Herde, jedoch mit Sattel und ohne Reiter. Das bedeutet, dass er einfach im Dorf weggelaufen ist, denn er braucht seine bisherige Umgebung. Nun entscheidet der neue Vorsitzende, den Hengst, auf Grund seiner Widerborstigkeit, zu kastrieren. Gulsarys und Tanabais Wege kreuzen sich in der Zukunft immer mal wieder, bis das Pferd wegen seines hohen Alters, für immer bei dem Hirten ankommt. Noch in der gleichen Nacht, in der der ebenfalls hochbetagte Tanabai an seine Vergangenheit denkt, stirbt Gulsary. Es war für beide ein stürmisches und bewegtes Leben.
(Dieser Text basiert auf dem Artikel Abschied von Gulsary aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)
Länge: ca. 80 min.
Deutscher Kinostart: 22.03.1972
Internationaler Kinostart: 06.11.1970 (DDR)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Günther Grabbert (Tanabai), Brigitte Lindenberg (Dschaidar), Barbara Dittus (Bibidschan), Bert Brunn (Tschoro), Helmut Müller-Lankow (Ibraim), Hilmar Thate (Erzähler)
- Regie: Sergei Pawlowitsch Urussewski
- Drehbuch: Tschingis Aitmatow
- Produktion: Mosfilm
- Musik: Mieczysław Weinberg
- Kamera: Sergei Pawlowitsch Urussewski, Sergei Urussewski, V. Abramow, B. Kotscherow, W. Sewastianow
- Schnitt: L. Milioti