Alexandria, 391 nach Christus: Die schöne Hypatia lehrt die Söhne der Oberschicht Mathematik, Philosophie und Astronomie. Die Stimmung in der Stadt ist angespannt, die Gesellschaft im Umbruch begriffen. Die blutigen Konflikte zwischen Heiden und Christen spitzen sich zu. Auch Hypatias Schüler Orestes und Synesius sowie der heimlich in Hypatia verliebte Sklave Davus spielen bei der dramatischen Entwicklung entscheidende Rollen. Vergeblich versucht die kluge Frau, den religiösen Kämpfen mit wissenschaftlicher Vernunft zu begegnen. Das Römische Reich, 391 nach Christus. In der Metropole Alexandria unterrichtet die Griechin Hypatia (Rachel Weisz) an der legendären Bibliothek der Stadt Mathematik, Philosophie und Astronomie. Die Wissenschaft bedeutet der jungen Frau alles, für die politischen und religiösen Konflikte ihrer Zeit interessiert sie sich kaum. Dennoch wird sie unweigerlich in die immer dramatischeren Auseinandersetzungen zwischen den Heiden, zu denen sie selbst gehört, und dem aufblühenden Christentum hineingezogen. Hypatias Vater Theon (Michael Lonsdale) und der in sie verliebte, aristokratische Schüler Orestes (Oscar Isaac) verabscheuen das Christentum zutiefst. Theons hochintelligenter Sklave Davus (Max Minghella) hingegen, der eine heimliche Liebe zu Hypatia hegt, findet in der neuen Religion Trost und Lebenssinn. Die blutigen Unruhen eskalieren immer weiter. Schließlich fällt sogar die Bibliothek von Alexandria dem Glaubenskampf zum Opfer: Unter Duldung der römischen Machthaber wird sie von militanten Christen zerstört. Jahre später: Die Heiden sind inzwischen eine verfolgte Minderheit, die Ausübung ihrer Rituale wird mit dem Tod bestraft. Orestes ist zum Christentum konvertiert und wurde zum Präfekt von Alexandria erkoren. Zugleich häufen sich die Konflikte zwischen Christen und Juden. Vor allem der mächtige Bischof Kyrill (Sami Samir) schürt den Hass gegen alle "Ungläubigen". Hypatia beobachtet die blutigen Ausschreitungen mit Entsetzen und versucht, dem religiösen Fanatismus mit Appellen an die Menschlichkeit und mit wissenschaftlicher Vernunft zu begegnen. Doch mit ihrer Theorie von der Erde als Kugel und einem Planetensystem, das um die Sonne kreist, macht sie sich bei den Christen mächtige Feinde. Sie erhält Lehrverbot und allein Orestes und Davus, die beide noch immer starke Gefühle für sie hegen, können sie vor Schlimmerem bewahren - zunächst. Denn je unnachgiebiger Hypatia ihre Thesen vertritt, desto größer wird der Hass der fanatischen Christenführer. Die historisch belegte Figur der Hypatia von Alexandria gilt heute als frühe Vertreterin einer emanzipierten Weiblichkeit. Ihr tragisches Schicksal wird häufig als Beispiel für Intoleranz und eine wissenschaftsfeindliche Haltung religiöser Kreise betrachtet. Der spanische Regisseur Alejandro Amenábar, bekannt durch sein vielfach preisgekröntes Drama "Das Meer in mir", erzählt das Leben Hypatias im Rahmen eines aufwendig produzierten Historienepos. Beim Spanischen Filmpreis Goya wurde "Agora - Die Säulen des Himmels" unter anderem für die Beste Kamera, die Besten Kostüme, das Beste Originaldrehbuch und die Besten Spezialeffekte ausgezeichnet.
(MDR)
Länge: ca. 126 min.
Deutscher Kinostart: 11.03.2010
Original-Kinostart: 09.10.2009 (E)
Deutsche TV-Premiere: 22.12.2013 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Alejandro Amenábar
- Drehbuch: Alejandro Amenábar, Mateo Gil
- Produktion: Álvaro Augustín, Fernando Bovaira, Simón de Santiago, José Luis Escolar, Jaime Ortiz de Artiñano, Carlos Ruiz Boceta, Oliver Mallia, Gina Marsh, Mod Producciones, Himenóptero, Telecinco Cinema, Canal+ España, Cinebiss
- Musik: Dario Marianelli
- Kamera: Xavi Giménez
- Schnitt: Nacho Ruiz Capillas
- Regieassistenz: Colin Azzopardi, Robert Bonello, Frank Briffa, Luis Casacuberta, Javier Chinchilla, Pierre Ellul, José Luis Escolar, Julian Galea, Mateo Gil, Ben Lanning, Carlos Santana, Monica Sanchez