Eine renommierte Pianistin war sie schon in jungen Jahren, studierte bei Conrad Ansorge, einem der letzten Liszt-Schüler und bei Artur Schnabel - der aber bald meinte, dass er seiner begabten Schülerin nichts mehr beibringen könne. Mit 104 Jahren veröffentlichte "Gigi" Sommer ihre Lebensgeschichte in Buchform: "A Garden of Eden in Hell" wurde zum Bestseller, der inzwischen in sieben Sprachen übersetzt wurde. Für Christopher Nupen, den sie seit 30 Jahren kennt, erzählt Alice Sommer Herz mit hellwacher Kamerapräsenz von ihrer Künstlerkarriere - und von ihrer Deportation, den Konzerten im KZ Theresienstadt und vom Tod ihrer Angehörigen in Auschwitz. Zorn empfindet sie keinen. "Gut und Böse sind in allen Menschen vorhanden", sagt sie. "Das Leben ist ein Geschenk, jeden Tag." Und "Gigi" spielt Klavier - Schubert, Smetana, Beethoven - und zwar so, wie das heute keiner mehr kann. Pinchas Zukerman kommentierte das so: "Wow! You don't hear phrasing like that any more."...
(arte)
Länge: ca. 65 min.
Deutsche TV-Premiere: 16.02.2012 (arte)