30. Oktober 1938: Sechs Millionen Amerikaner verfolgen an ihren Radiogeräten den Live-Bericht eines Reporters, der immer wieder entsetzte Schreie ausstößt: \u201eDas ist das Grauenhafteste, was ich je erlebt habe!\u201c Es folgt eine Schreckensmeldung nach der anderen, bis schließlich das Funksignal abbricht. Sie sind da! Die Marsmenschen sind auf der Erde gelandet! Unzählige Zuhörer laufen auf die Straßen, verlassen fluchtartig die Städte oder verbarrikadieren sich in ihren Häusern \u2013 die Massenpanik löst ein regelrechtes Chaos aus. Was die Zuhörer jedoch nicht wissen: Bei dem vermeintlichen Live-Bericht handelt es sich um ein Hörspiel. Pünktlich zu Halloween inszenierte der aufstrebende Regisseur Orson Welles gemeinsam mit dem Mercury Theatre in seiner CBS-Live-Sendung das als Reportage getarnte Hörspiel \u201eKrieg der Welten\u201c. Es war eine Adaption des bereits 1898 erschienenen gleichnamigen Romans. Zur Steigerung der Dramatik hatte Welles den Hauptschauplatz von England in die USA verlegt und die Form des Live-Berichts gewählt. Ein Idee, deren Folgen er selbst nicht hätte absehen können, wird zu einem der spektakulärsten Höhepunkte der Hörfunkgeschichte \u2013 und demonstriert zum ersten Mal die volle Durchschlagskraft der neuen Medien. James Cameron, der Regisseur von \u201eTitanic\u201c und \u201eAliens\u201c, führt in der Dokumentation \u201eAls die Marsmenschen kamen\u201c durch die Anfänge des Hörfunks, präsentiert eindrucksvolle Zeitzeugenaussagen der Radiohörer von 1938 und portraitiert den Zeitgeist einer Gesellschaft zwischen der Begeisterung für Science Fiction und der ständigen Angst vor einer Invasion. Zwar stellte sich der Angriff der Marsmenschen nach nur wenigen Stunden als ein Hirngespinst heraus, doch die Angst blieb. Und sie war nicht ganz unbegründet: Nur ein Jahr später überfiel Nazideutschland Polen und löste den zweiten Weltkrieg aus.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutscher Kinostart: 30.10.1998 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 27.10.2008 (WDR)
gezeigt bei: WDR.DOK (D, 2002)
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Cast & Crew
- Regie: Melissa Jo Peltier
- Drehbuch: Melissa Jo Peltier, W.W. Weiner
- Produktion: John Gengl, Mark Hufnail, Adam Hyman, Jim Milio, Melissa Jo Peltier, W.W. Weiner
- Musik: Kevin Kiner
- Kamera: David N. Banks, Bryan Duggan, Kevin McCafferty
- Schnitt: Chris Simpson
- Maske: Andie Michaels
- Ton: Teresa Banks, Peter Cavanagh, Miles Ghormley, Kent Gibson, Brian O'Carroll
- Sonstige Mitwirkende: Gary Stella, Aida Yohannes
- Deutsche Bearbeitung: Ingrid Terhorst, Felix Kuballa (Redaktion)