Im November 1781 geht im schweizerischen Glarus das Gerücht um, Anna-Miggeli, die zweitälteste Tochter des Doktors und Dorfrichters Tschudi, sei verhext. Seit Wochen hat das Kind furchtbare Krämpfe. Unter Qualen spuckt es insgesamt über 100 Stecknadeln aus. Als Anna-Miggeli die erste Stecknadel in ihrer Frühstücksmilch entdeckt hatte, beschuldigte man sofort die Magd Anna Göldin und jagte sie wenig später mit Schimpf und Schande davon. Sie hatte zwar ihren Dienst im Hause Tschudi immer zur Zufriedenheit der Herrschaft verrichtet. Doch ihre starke Persönlichkeit, die sinnliche Ausstrahlung, die von ihr ausgeht, faszinierte und verstörte Kinder, Männer und Frauen gleichermaßen. Deswegen war man froh, sie aus dem Haus zu haben. Jetzt glaubt man, dass Anna Göldin aus Rache das Kind verhext hat. Der Rat von Glarus schickt einen Boten aus, der Anna gefangen nehmen soll. Rechtzeitig gewarnt, kann sie ins toggenburgische Land entkommen, wo sie unter falschem Namen bei einem Wirt in den Dienst geht. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein. Sie wird nach Glarus gebracht, eingekerkert und wochenlang verhört. Unter der Folter sagt Anna schließlich alles aus, was ihre Ankläger hören wollen. Die Gerichtsverhandlung wird zur Farce. Das, was man über den früheren Lebensweg der Anna Göldin erfährt, macht die Vorverurteilung perfekt: einer Frau, die ein lediges Kind zur Welt gebracht hat und schon einmal als Kindsmörderin angeklagt wurde, ist alles zuzutrauen.
(XXP)
Länge: ca. 108 min.
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Gertrud Pinkus
- Drehbuch: Gertrud Pinkus, Stephan Portmann, Eveline Hasler
- Produktion: Alpha, P, BR, Monika Aubele, Stephan Portmann, Gertrud Pinkus
- Musik: Sine Nomine
- Kamera: Franz Rath
- Schnitt: Marlies Pollakowski