Die chinesische Starpianistin Zhu Xiao-Mei nimmt einen einzigartigen Platz in der Welt der Musik ein: Das Programm ihrer seltenen Auftritte beschränkt sie auf wenige Werke, die für sie wie "Gebirge der Seele" sind. Ihre berühmt gewordene Einspielung der Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach, den sie als "Reinkarnation eines großen chinesischen Weisen" bezeichnet, brachte der Künstlerin den internationalen Durchbruch. Bachs Klaviersolitär interpretiert Zhu Xiao-Mei während des Leipziger Bachfests 2014. Persönliches Erleben spiegelt sich bei Zhu Xiao-Mei immer auch musikalisch wider, denn ihr Weg als Künstlerin ist eng verknüpft mit ihrer bewegenden Lebensgeschichte, die sie in ihrer Autobiografie "Von Mao zu Bach" niedergelegt hat. Bereits im Kindesalter erwies sich die in Shanghai geborene Zhu Xiao-Mei als hochbegabte Musikerin, bis die Kulturrevolution jäh ihre Laufbahn unterbrach: Fünf Jahre lang wurde sie in einem Arbeitslager interniert, wo sie nur heimlich Klavier spielen konnte. Die Musik erwies sich als Rettungsanker in Zeiten größter persönlicher Not. Isaac Sterns China-Tournee ermöglichte ihr schließlich die Flucht ins Ausland. Nach einer zehnjährigen Odyssee über Hongkong, Los Angeles und Boston kam sie nach Paris und wurde schließlich zur gefeierten Pianistin und Bach-Interpretin.
(arte)
Länge: ca. 86 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.12.2014 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Paul Smaczny