Die Nachricht von der Rückkehr des attraktiven Antonio verbreitet sich in seiner sizilianischen Heimatstadt wie ein Lauffeuer. Alle heiratsfähigen jungen Frauen - und nicht nur die - schwärmen für den jungen Adonis. Sein Entschluss, die Notartochter Barbara zu ehelichen, wird von der Damenwelt mit großer Enttäuschung aufgenommen. Bald jedoch spricht sich herum, dass Antonio offenbar Probleme mit seinen ehelichen Pflichten hat. Die Bewunderung verwandelt sich jäh in Spott. Der gut aussehende Antonio (Marcello Mastroianni) hat das gewisse Etwas, das alle Frauen schwach werden lässt. Seit Jahren führt er in Rom das sorglose Leben eines Playboys, doch der finanzielle Niedergang seines herzkranken Vaters Alfio (Pierre Brasseur), der die Ausschweifungen seines Sohnes immer großzügig unterstützte, zwingt den Müßiggänger zur Rückkehr in seine sizilianische Heimatstadt Catania. Alfio will die Geldsorgen der Familie durch eine arrangierte Ehe Antonios mit der Tochter eines wohlhabenden Notars regeln. Von diesen Plänen ist Antonio nicht begeistert, bis er einen Blick auf das Foto seiner Zukünftigen wirft: Die liebreizende Barbara Puglisi (Claudia Cardinale) ist von ausgesuchter Schönheit. Zur Freude seines Vaters und der Schwiegereltern führt Antonio die ebenso junge wie unerfahrene Frau vor den Altar. Endlich ist der umtriebige Schürzenjäger in den sicheren Hafen der Ehe eingelaufen. Er betet seine grazile Frau an wie eine Götterstatue. Da es aber ein Jahr nach der Vermählung beim bloßen Anbeten bleibt, kommt es zum Eklat: Ist Antonio etwa impotent, oder will er einfach nicht? In den Augen der Kirche gilt die Ehe als nicht vollzogen und wird auf Bestreben der Schwiegereltern annulliert. Barbara heiratet bald darauf einen reichen Alten. Antonio bricht es das Herz, aber noch mehr leidet sein Vater, der daran verzweifelt, dass sein Sohn offenbar aus der Art geschlagen ist. Als das Dienstmädchen Santuzza (Patrizia Bini) vorgibt, von Antonio schwanger zu sein, ist die Welt wieder in Ordnung - scheinbar ... Die stille Komödie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Vitaliano Brancati, der den aufgeblasenen Machismo der patriarchalischen italienischen Gesellschaft mit subtilem Spott überzieht. Durch die Mitarbeit Pier Paolo Pasolinis an der Leinwandadaption erhält der Film noch einen anderen Akzent. In stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Mauro Bolognini, Vertreter des "zweiten italienischen Neorealismus", die süffisante Geschichte eines eigenwilligen Don Juan, der zu Frauen nur platonische Zuneigung empfindet. Der am Beginn seiner großen Karriere stehende Marcello Mastroianni verleiht dieser melancholischen Figur eine ganz eigene Präsenz. Das obskure Objekt seiner Begierde wird verkörpert von der jungen Claudia Cardinale.
(MDR)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 19.02.1965
Original-Kinostart: 04.03.1960 (I)
FSK 18
Cast & Crew
- Regie: Mauro Bolognini
- Drehbuch: Mauro Bolognini, Pier Paolo Pasolini, Gino Visentini
- Produktion: Alfredo Bini, Cino Del Duca, Manolo Bolognini, Eliseo Boschi, ARCO FILM, Societé Cinématographique Lyre
- Produktionsauftrag: DEGETO
- Musik: Piero Piccioni
- Kamera: Armando Nannuzzi
- Schnitt: Nino Baragli
- Szenenbild: Piero Tosi
- Maske: Otello Fava
- Regieassistenz: Marc Meyer, Nicolò Ferrari
- Ton: Franco Groppioni