Dänemark im 5. Jahrhundert: König Hrothgar (Stellan Skarsglrd) fürchtet, dass die Götter ihn verflucht haben. Denn erbarmungslos metzelt der trollartige Unhold Grendel (Ingvar Sigurdsson) Hrothgars Untertanen in blutigen Massakern nieder. Rettung scheint greifbar nahe, als sich der berühmte Held Beowulf (Gerard Butler) mit 14 Gefährten aufmacht, das Land von seinem Peiniger zu befreien. Doch die mysteriöse Waldhexe Selma (Sarah Polley) lässt ihn erkennen, dass Grendel nicht das Ungeheuer ist, das alle in ihm sehen. In einer gelungenen Kombination aus historischem Abenteuer-, Action- und Fantasyfilm haucht Sturla Gunnarsson ("Rare Birds - Selten schräge Vögel!") alten Sagengestalten neues Leben ein. Schon über 1000 Jahre ist das berühmte Gedicht eines unbekannten Mönches alt, das den Regisseur zu seinem Film inspirierte. Auffallend ist hier die differenzierte Darstellung des "bösen Monsters". Nicht nur hat das Ungeheuer einen Namen, Grendels Morde sind motiviert und verschonen Unschuldige. So beginnt der Film konsequent aus der Sicht von Grendel und lässt so die späteren Untaten als Akte der Rache und Vergeltung legitim erscheinen. Auch Beowulf sprengt den Rahmen eines schlichten Gut-Böse-Schemas. Durch sein grüblerisches Hinterfragen und seine Zweifel ist er kein stereotyper Actionheld. Wider Erwarten muss er Parallelen zwischen sich und Grendel entdecken und scheitert daher in seiner ursprünglichen Absicht, das Ungeheuer rasch zu vernichten. Imposant sind in "Beowulf und Grendel" die detailgetreuen Nachbauten, wie die riesige Methalle der Dänen oder das altertümliche Wikingerschiff, die das Mittelalter lebendig werden lassen. Durch die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen von Gunnarssons Heimat Island gewinnt der Film eine stoische Ruhe, die er sich auch in den eindringlichen Kampfszenen bewahren kann. Ein erstklassiges Ensemble spielt vor der atemberaubenden Naturkulisse, die immer wieder ins Gedächtnis ruft, dass auch Beowulf und seine Männer Fremde in diesem Land sind. Mit Gerard Butler und Stellan Skarsglrd bietet die aufwändige Verfilmung des altenglischen Heldengedichts zwei Hollywoodstars, wenn man hier einmal großzügig davon absieht, dass Butler Schotte und Skarsglrd Schwede ist. Beide haben hervorragend im US-Filmgeschäft Fuß fassen können, haben in vielen Topfilmen der letzten Jahre mitgespielt. Skarsglrd war zuletzt in "Mamma Mia!" (2008) und "Angels & Demons" (2009) zu sehen, hat aber auch schon mit Lars von Trier ("Breaking the Waves") gearbeitet. Gerard Butler spielte u. a. an der Seite von Angelina Jolie in "Lara Croft: Tomb Raider - Die Wiege des Lebens" (2003) und brachte bzw. bringt gerade Frauenherzen zum Schmelzen: Nach dem Liebesdrama "P.S. Ich liebe Dich" (2007) erkundet er im Clinch mir Katherine Heigl die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in "Die nackte Wahrheit". Sendelänge 95 Minuten...
(ZDF)
Nach dem epischen, angelsächsischen, aus 3182 Versen bestehenden Heldengedicht Beowulf. Die bedeutende Schrift überlebte 1731 etwas beschädigt das Feuer in der Cotton Library in London. Viele der Außenaufnahmen entstanden in der rauen, beeindruckenden Natur Islands, u.a. am berühmten Wasserfall Skógafoss und dem Gletschersee Jökulsárlón. Der Schauspieler Tony Curran, der in Sturla Gunnarsons "Beowulf & Grendel" den Hondscioh spielt, wirkte auch im Film "Der 13te Krieger" aus dem Jahr 1999 mit, ein ebenfalls vom Beowulf-Epos inspirierter Streifen. Starinfo Gerard Butler: Er war "Das Phantom der Oper", "Attila", der Spartanerkönig in "300" und kämpfte in "Geostorm". Keine Frage, Gerard Butler hat ein Händchen für markige Charaktere. Als besonders männlich empfindet sich der 1,88 Meter-Mann jedoch nicht: "In Schottland bin ich nur ein Typ wie jeder andere auch. Nur in Amerika denken die Leute, ich sei besonders stark und maskulin." Der 1969 geborene Fan des Glasgow Keltischen Football Club-Fan hat Jura studiert, bevor er mit Mitte 20 auf der Straße angequatscht und für eine Schauspielerlaufbahn begeistert werden konnte. 2016 erhielt er die Goldene Kamera als Bester Schauspieler international. Der Womanizer, der auch schon mal als nächster James Bond im Gespräch war und dem diverse Affären mit namhaften Schönheiten zugeschrieben werden, sieht das Rauchen als sein größtes Laster, das er seit Jahren - und im Gegensatz zu seinen Alkoholproblemen - erfolglos versucht loszuwerden. Immer mal klappt es, dann anscheinend wieder nicht. 2012 machte er einen Kokain-Entzug. Er lebt in Los Angeles und Glasgow. Starinfo Stellan Skarsgård: In seiner Heimat war er schon als Teen ein Star: mit seiner Titelrolle in der schwedischen TV-Serie "Bombi Bitt och jag" (1968). Danach spielte der 1951 in Göteborg geborene Stellan Skarsgård 16 Jahre am Royal Dramatic Theatre in Stockholm. Parallel stand er vor der Kamera: u.a. 1985 mit Fred Ward in "In der Mittagsglut" und 1988 mit Daniel Day-Lewis und Juliette Binoche in "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins". Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1996 mit Stephen Frears "Breaking the Waves" an der Seite der Newcomerin Emma Watson. Im Jahr darauf war der Schwede z. B. in Gus Van Sants "Good Will Hunting" und Steven Spielbergs "Amistad - Das Sklavenschiff" zu sehen. Regisseur Frears holte ihn immer wieder zu seinen Projekten: für "Dancer in the Dark" mit der Musikerin Björk (2000), "Dogville" (2003), "Melancholia" (2011) und an der Seite von Charlotte Gainsbourg in "Nymphomaniac" (2013). Skarsgård ist Vater von acht Kindern. 32 Jahre war mit seiner ersten Frau My, einer Ärztin, verheiratet, mit der er sechs Kinder hat; vier davon Schauspieler, seine einzige Tochter ist Model. Zwei weitere Söhne hat er mit seiner zweiten Frau Megan Everett-Skarsgård. Die beiden sind seit 2009 verheiratet.
(Tele 5)
Länge: ca. 100 min.
Original-Kinostart: 10.03.2006 (CDN)
Internationaler Kinostart: 09.03.2006 (T)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sturla Gunnarsson
- Drehbuch: Andrew Rai Berzins
- Produktion: Sturla Gunnarsson, Gary Hamilton, Eric Jordan, Anna María Karlsdóttir, Paul Stephens, Andrew Rai Berzins, Jason Piette, James Simpson, James D. Stern, Mark Winemaker, Michael Cowan, Friðrik Þór Friðriksson, Douglas Hansen, Peter James, Alex Marshall, Kate Dain, John Harcourt, Jennifer Macleod, Martin Schlüter, Lisa Gilbert Thomas
- Musik: Hilmar Örn Hilmarsson
- Kamera: Jan Kiesser
- Schnitt: Jeff Warren
- Maske: Nick Dudman
- Regieassistenz: Jordana Lieberman, Grant Lucibello, Wendy Ord, Kristie Sills
- Ton: Steph Carrier
- Spezialeffekte: Barry Best
- Stunts: Ben Dimmock