25.11.2021 (Kino)
Deutsche TV-Premiere: 17.04.2023 (arte)
Mit "Bilder (m)einer Mutter" geht die Filmemacherin Melanie Lischker auf die Suche nach ihrer verlorenen Mutter und fordert ihre Familie heraus, ihr jahrelanges Schweigen zu brechen. In über hundert Stunden Super-8- und Videomaterial, die der Vater über die Jahre akribisch filmte, findet sie neben der Chronik ihrer doch nicht so heilen Kindheit auch die Geschichte einer Frau, die immer mehr zum Schatten ihrer selbst wird und schließlich ganz aus den Videos verschwindet. Übrig bleiben Vater, Bruder und Tochter, die nur über den Gebrauch der Kamera miteinander in Kontakt treten. Über die Mutter spricht keiner mehr. Der Film spannt einen Bogen durch die Jahrzehnte, die immer gleichen Urlaube und Rituale auf den Videokassetten wirken als steifes Setting einer Familie, die sich mit exzessivem Dokumentieren gegen das Erinnern wehrt. Auf ihrer Suche nach dem Ursprung der gescheiterten Familie, reist die Filmemacherin mit den ersten Filmen ihres Vaters zurück in die frühen 70er Jahre, in die Jugend ihrer Eltern und in ein Klima vielversprechender Möglichkeiten. Mit ihrem Debüt "Bilder (m)einer Mutter" taucht die Filmemacherin in die Strukturen einer Familie ein, die in einer einzigartigen Chronik ihren eigenen Zerfall und ihren Umgang mit dem Tod eines Menschen dokumentiert hat. Die eigenwillige Tochter der Familie nutzt ihr Schicksal, um daran zu wachsen, und setzt sich als Regisseurin mit dem Konstrukt "Mutterschaft" und den weiblichen Rollenbildern der Frauen ihrer Familie auseinander.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Melanie Lischker
- Produktion: Maria Wischnewski, Koberstein Film
- Musik: Freya Arde, Jens Heuler
- Schnitt: Mechthild Barth, Melanie Lischker
- Distribution: Koberstein Film