Unter keinen Umständen soll Jack (Andrew Garfield) jemandem den Grund für seine Haft erzählen. Das bläut Bewährungshelfer Terry (Peter Mullan) seinem Schützling bei der Entlassung ein. Der 24-Jährige, der Öffentlichkeit nur unter dem Tarnnamen "Boy A" bekannt, erhält eine neue Identität, eine Wohnung und einen Job als Fahrer bei einer Spedition. Das Leben in Freiheit lässt sich gut an: Jack überzeugt mit seinem Engagement am neuen Arbeitsplatz, er schließt Freundschaft mit dem hilfsbereiten Kollegen Chris (Shaun Evans). Die hübsche Büroangestellte Michelle (Katie Lyons) verliebt sich in den schüchternen Neuling, der, nachdem er ein kleines Mädchen aus einem Unfallauto rettet, in der Boulevardpresse sogar als Held gefeiert wird. Jack, ein mustergültiges Beispiel für Rehabilitation, ist auf dem besten Weg, seine zweite Chance zu nutzen. Wäre da nicht seine Vergangenheit, die ihm nach wie vor zusetzt: Für einen Mord musste Jack, der damals noch seinen Geburtsnamen Eric trug, schon mit zehn Jahren ins Gefängnis. Zusammen mit seinem draufgängerischen Freund Philip (Taylor Doherty) hatte er ein gleichaltriges Mädchen grausam ermordet. Richter und Staatsanwälte sahen in ihm das personifizierte Böse und schickten ihn für 14 Jahre ins Gefängnis. Was geschähe, wenn Freunde und Arbeitgeber herausfänden, wer Jack wirklich ist? Nach der Romanvorlage von Jonathan Trigell, schildert das erschütternde Sozialdrama "Boy A" einen authentischen englischen Kriminalfall aus den 90er Jahren: Zwei Zehnjährige entführten ein zweijähriges Kleinkind aus einem Einkaufszentrum und prügelten es mit einer Eisenstange zu Tode. Mit Streiflichtern auf sexuellen Missbrauch in der Familie, versagende Väter, Mobbing in der Schule und die Skrupellosigkeit der Sensationspresse umreißt Regisseur John Crowley in "Boy A" das Umfeld dieser Tat. In den Kinderrollen von Philip und Eric überzeugen Alfie Owen und Taylor Doherty. Für die Darstellung des distanzlosen Sozialarbeiters Terry, der zum eigenen Sohn ein problematisches Verhältnis hat, wurde der schottische Charakterdarsteller Peter Mullan mit dem Britischen Filmpreis ausgezeichnet. Hauptdarsteller Andrew Garfield, der neue Superheld der Spider-Man-Serie, stürzt als ambivalente Identifikationsfigur das Publikum in ein Wechselbad aus Mitgefühl und Abscheu. Würde man den sympathischen jungen Mann anders sehen, wenn man schon zu Beginn die Schwere seines Kindheitsverbrechens kennen würde? Würde man sich, nachdem dies herausgekommen ist, genauso verhalten wie das Umfeld in seinem zweiten Leben? Mit 24 Jahren wird Jack aus dem Gefängnis entlassen. Gemeinsam mit einem Freund hat er vor 14 Jahren - noch als Kind - ein unbegreifliches Verbrechen begangen und ein Mädchen grausam getötet. Der engagierte Bewährungshelfer Terry unterstützt Jack bei seiner schwierigen Rückkehr ins Leben. Niemand ahnt, dass er "das Monster" ist, wie ihn damals die Presse bezeichnete.
(One)
John Crowleys bestechend inszeniertes Drama um Jugendgewalt und Resozialisierung greift eine wahre Begebenheit auf, die 1993 in Großbritannien landesweit für Wut und Empörung sorgte: Zwei Zehnjährige entführten ein zweijähriges Kleinkind aus einem Einkaufszentrum und prügelten es mit einer Eisenstange zu Tode. In "Boy A" umreißt John Crowley das Umfeld, in dem diese Tat möglich wurde: sexueller Missbrauch in der Familie, Versagen der Väter, Mobbing in der Schule und die Skrupellosigkeit der Sensationspresse. In den Kinderrollen von Philip und Eric überzeugen Alfie Owen und Taylor Doherty. Für die Darstellung des engagierten Sozialarbeiters Terry, der zum eigenen Sohn ein problematisches Verhältnis hat, wurde der schottische Schauspieler Peter Mullan mit dem Britischen Filmpreis ausgezeichnet. Hauptdarsteller Andrew Garfield, der neue Superheld der "Spider Man"-Serie, stürzt als ambivalente Identifikationsfigur das Publikum in ein Wechselbad aus Mitgefühl und Abscheu. Würde man den sympathischen jungen Mann anders sehen, wenn man schon zu Beginn die Schwere seines Kindheitsverbrechens kennen würde? Nach der Romanvorlage von Jonathan Trigell entstanden, erinnert das erschütternde Sozialdrama an den englischen Kriminalfall von 1993 und gewinnt 2008 bei der Berlinale den Preis der ökumenischen Jury.
(ARD)
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 07.05.2009
Internationaler Kinostart: 08.09.2007
Deutsche TV-Premiere: 29.01.2012 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: John Crowley
- Drehbuch: Mark O'Rowe
- Produktion: Helen de Winter, Kevin Jackson, Amanda Wasey, Film Four, Nick Marston, Tally Garner, Lynn Horsford, Liza Marshall
- Produktionsauftrag: ARD
- Produktionsfirma: Cuba Pictures, The Weinstein Company
- Musik: Paddy Cunneen
- Kamera: Rob Hardy, Andrea Hughes
- Schnitt: Lucia Zucchetti
- Szenenbild: Jon Henson, Anita Gupta, Robert Wischhusen-Hayes
- Kostüme: Julian Day
- Regieassistenz: Laura Coggan-Hulmes, Gemma Nunn, Dan Winch, Jen Leng, Dominic Threlfall
- Ton: Paul Davies
- Spezialeffekte: Wayne Bennett, Darren Wallis
- Stunts: Ben Cooke, Aldonio Danny Freitas, Justin Pearson, Charles Ramsay, Andy Wareham, William Willoughby
- Distribution: Senator Filmverleih
- Choreographie: Shelley Love