Weiterer Titel: Fratricide - Brudermord
Originalpremiere: 31.03.2005
FSK 12
Der junge Kurde Azad wird von seinem älteren Bruder nach Deutschland geholt. Dort stellt er schockiert fest, dass dieser als Zuhälter arbeitet, und wendet sich von ihm ab. Er freundet sich mit dem 12-jährigen kurdischen Waisenjungen Ibo an. Die beiden geraten in eine Spirale der Gewalt, als sie sich mit türkischen jungen Männern in der U-Bahn anlegen. Schnell eskaliert die Auseinandersetzung, und Azad und Ibo, die ein ehrenhaftes Leben führen wollten, werden mitten in die Gewalt hineingezogen. Regisseur und Produzent Yilmaz Arslan ("Yara") aus Mannheim zeigt mit nüchternem Blick, wie wenig es braucht, um von der Unschuld ins Verbrechen zu wechseln. Ohne Umschweife erzählt "Brudermord", welchen schwierigen Lebensbedingungen Asylbewerber ausgesetzt sind und wie dadurch die bereits bestehenden Spannungen unter ihnen zusätzlich verschärft werden. Seine unbequemen Bilder provozieren und fordern zur Überprüfung von Klischees und Vorurteilen. Der Film wurde 2005 beim Filmfestival in Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet.
(WDR)