Chrigu

Chrigu, der Titelheld des Dokumentarfilms, das ist Christian Ziörjen, Jahrgang 1982, Sohn eines Biobauern im Jura. Nach einem Semester Wirtschaftsstudium wirft er entnervt hin. Ein Praktikum in der "VideoGang" auf "Tele Züri" führt ihn mit Jan Gassmann, Jahrgang 1983, zusammen. Die beiden werden enge Freunde, drehen gemeinsam Filme, reisen nach Indien, holen Preise bei der "Viper Basel", dem "Internationalen Festival für Film Video und neue Medien". In dieser Zeit entstanden erste Dokumentarfilme wie "Mit anderen Augen" oder "Imaginate" (Young Digital Freestyle Award). Chrigu produzierte und führte Regie bei Video-Clips der "Mundartisten", seinen besten Freunden, die auch die Musik zu "Chrigu" lieferten. Sie wollen ernst machen mit dem Filmen. Jan geht nach München an die Hochschule für Fernsehen und Film, Chrigu meldet sich bei der Zürcher Hochschule für Gestaltung und Kunst an. Da wird ein Tumor in seinem Nacken entdeckt, Chrigu muss eine erste Chemotherapie über sich ergehen lassen, gibt aber nicht auf und besteht die Aufnahmeprüfung. Wegen eines Rückfalls verpasst er den Semesteranfang. Mit der Kamera führt er Tagebuch über seinen harten Kampf gegen den Krebs. Als die Kraft nicht mehr reicht, übernimmt sein Freund Jan die Kamera. "Komm, wir machen einen Film zusammen, ich steige dann irgendwann aus", sagt Chrigu. Im November 2005 ist es vorbei, Chrigu stirbt - nur 23 Jahre jung. Seine Asche wird in den Inn gestreut. Jan Gassmann macht sich an die Aufarbeitung von 12 Stunden Filmmaterial aus Chrigus letzten beiden Lebensjahren, kombiniert das Material aber auch mit Szenen aus früheren Zeiten, aus ihrer Reise nach Indien, aus feuchtfröhlichen Abenden in den jeweiligen Wohngemeinschaften, aus gemeinsam erlebten Konzerten der Mundartisten.