Deutsche TV-Premiere: 02.05.2015 (3sat)
Das Projekt "Common Ground" der israelischen Regisseurin Yael Ronen versammelt Menschen auf der Bühne, die alle aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen - Bosnier, Serben, Kroaten. Sie berichten von einer gemeinsamen Reise in eine immer noch vom Krieg gezeichnete Region Europas. Während des Jugoslawien-Krieges fanden dort Gräueltaten statt, wie man sie sich nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr auf europäischem Boden vorstellen konnte. "Common Ground" erzählt von gemeinsamen Wurzeln, von Tätern und Opfern, aber auch von einem ehemals geeinten Land, das für viele noch heute emotionale Heimat ist. In einer schnellen Szenenabfolge werden mit einfachsten Mitteln erschütternde, aber auch urkomische Episoden der Annäherung, des Streits, der Verzweiflung und der Aussöhnung aneinander gereiht. Alle beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler haben einen "common ground", eine gemeinsame Grundlage, einen Bezugspunkt: Ex-Jugoslawien. Doch treffen auf der Bühne die Nachfahren von Tätern und Opfern aufeinander. Somit wird das Theater zu einem Ort der Verhandlung und Bewältigung, zur Aufarbeitung unterschiedlicher Geschichten und unterschiedlich erlebter Geschichte. Spielerisch, humorvoll und hoch emotional treffen hier Klischees, Schuldzuweisungen und ein dennoch tief empfundenes Gemeinschaftsgefühl aufeinander. Yael Ronens Inszenierung "Common Ground" ist das erste von drei "Starken Stücken" vom 52. Theatertreffen Berlin, das 3sat als Medienpartner auf die TV-Bühne holt. Es folgen am Samstag, 9. Mai, um 20.15 Uhr Wolfram Lotz' Drama "Die lächerliche Finsternis", das Dusan David Parizek mit bitterem Humor und vier Burgschauspielerinnen in Männerrollen für das Burgtheater Wien inszeniert hat, und am Samstag, 23. Mai, um 20.15 Uhr Henrik Ibsens "John Gabriel Borkman" in der Inszenierung von Karin Henkel für das Schauspielhaus Hamburg.
(3sat)
Cast & Crew
- Szenenbild: Yael Ronen