Eigentlich war es nur ein Spiel und doch mehr, ein Kampf der Systeme, ausgetragen in den Nationaltrikots der beiden deutschen Fußballmannschaften. Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Am 22. Juni treffen zum ersten und einzigen Mal die Kicker der BRD und der DDR aufeinander. Auf dem Rasen des Hamburger Volksparkstadions soll entschieden werden, wer die "besseren Deutschen" seien. Und ganz Deutschland sitzt vereint vor dem Fernseher, um diesen einmaligen Bruderkampf zu verfolgen. Die 78. Spielminute ist legendär geworden: Jürgen Sparwasser lässt Berti Vogts und Hans-Udo Höttges ins Leere laufen, täuscht einen Schuss an und verlädt Torhüter Sepp Maier. Dann schießt er aus sechs Metern Entfernung in die rechte Ecke: Tor! Die DDR-Mannschaft gewann das Spiel, Weltmeister wurden trotzdem die bundesdeutschen Spieler. Die Dokumentation erinnert noch einmal an diese dramatischen Minuten. Nie vorher und nie danach waren die Deutschen in Ost und West derart miteinander verbunden und doch voneinander getrennt, wie in diesen 90 Minuten - Brüder und Gegner zugleich. Der Film rekapituliert die deutsch-deutschen Beziehungen des Jahres 1974, die geradezu exemplarisch für die Jahrzehnte der deutschen Teilung sind. Zahlreiche Zeitzeugen - Spieler, Sportfunktionäre, Politiker, Prominente - aus Ost und West erzählen, welcher Zeitgeist das innerdeutsche Verhältnis 1974 prägte und wie sie den "Klassenkampf auf dem Rasen" verfolgten.
(rbb)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 10.06.2004 (rbb)
Cast & Crew
- Drehbuch: Lutz Pehnert