Der Ursprung des olympischen Ideals liegt in Griechenland, 1896 wurde es dort wieder belebt, und auch 1996 - zum 100. Jahrestag - bemühte sich die griechische Regierung darum, die Olympischen Spiele nach Athen zu holen. Doch Arroganz und eine unzureichende Infrastruktur vereitelten das Projekt. Dennoch freuten sich die Griechen, als das Internationale Olympische Komitee ihr Land vier Jahre später für würdig befand, die Spiele 2004 auszurichten. Die Maßstäbe liegen hoch nach der erfolgreichen Veranstaltung in Sydney. Werden die Griechen dieser Herausforderung gewachsen sein? Noch nie hat ein so kleines Land wie Griechenland ein solch gigantisches Projekt in Angriff genommen. Die hohen Kosten, die großen Umwälzungen, politische Spannungen - mit all dem hätten ihr Land und dessen Hauptstadt leicht überfordert werden können. In der Zwischenzeit erfolgte ein Regierungswechsel, die Pläne für die Spiele werden immer wieder verändert, und das IOC dringt ständig darauf, dieses oder jenes rechtzeitig zum Abschluss zu bringen. Athen hat sich in eine riesige Baustelle verwandelt. In der internationalen Presse wird viel darüber geschrieben, dass die Vorbereitungen für die Spiele in Verzug geraten sind und sich dies auf die Sicherheit auswirken könnte. Die ersten Olympischen Spiele nach dem 11. September 2001 könnten ein Ziel für Terroristen sein, insbesondere angesichts der Teilnahme der amerikanischen, britischen und israelischen Nationalmannschaften. Werden die Vorbereitungen rechtzeitig abgeschlossen sein? Werden die Spiele überhaupt stattfinden? Werden Mannschaften einen Rückzieher machen? Werden die Sicherheitsbedingungen ausreichend sein? Werden die Spiele ein Erfolg? So lauten die üblichen Fragen von Journalisten. Die griechische Filmemacherin Amalia Zepos hat andere Fragen: Sind die ursprünglichen Ideale noch präsent? Werden die Spiele nicht zu sehr kommerziell ausgebeutet? Wird ihre Stadt langfristig von den Spielen profitieren? Die von ihr befragten Griechen geben darauf sehr unterschiedliche Antworten. Deshalb stieß sie bis zur obersten Ebene vor - und musste feststellen, dass diejenigen, die die Entscheidungen getroffen haben, eigenartigerweise nicht dazu bereit sind, Rede und Antwort zu stehen.
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Länge: ca. 50 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.08.2004 (arte)
Cast & Crew
- Drehbuch: Amalia Zepos