Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckt der Drucker Giovanni Ricordi in der Mailänder Scala eine Unmenge alter Opernmanuskripte. Als man sie ihm überlässt, gründet Ricordi damit einen Musikverlag, der bald äußerst erfolgreich ist. In den kommenden Jahren verlegt der Musikliebhaber die Opern junger Komponisten wie Rossini, Verdi und Puccini und verhilft diesen zum Teil erst zum Durchbruch. Mailand, 1808: Der Drucker Giovanni Ricordi soll für die Scala einen Auftrag übernehmen. Anstelle einer Bezahlung aber möchte Ricordi lieber die alten Partituren geschenkt bekommen, die unter der Bühne des Opernhauses zu verrotten drohen. Kaum sind diese in seinen Besitz übergegangen, verwandelt er sein Geschäft in einen Musikverlag: Wer immer fortan eine der Opern auf die Bühne bringen will, muss bei Ricordi die Aufführungsrechte einholen. Aber auch junge, noch unbekannte Komponisten suchen ihn auf, um bei ihm ihre Opern verlegen zu lassen. Da ist etwa Gioachino Rossini, der als brotloser Musikschreiber zu Ricordi kommt. Der Verleger erkennt das Talent des Komponisten und nimmt ihn unter seine Fittiche. Als Rossinis "Der Barbier von Sevilla" bei seiner Uraufführung ausgebuht wird, verhilft Ricordi der Oper im zweiten Anlauf zum großen Durchbruch. Der Komponist Gaetano Donizetti wird wie auch Vincenzo Bellini und Giacomo Puccini ein Schützling Ricordis. Und dann ist da noch Guiseppe Verdi, der sich vom Komponieren zurückzieht, nachdem sein "Maskenball" als "altmodisch" bezeichnet wird - um mit "Othello" ein triumphales Comeback zu feiern. In seinem Opernfilm "Das Haus Ricordi" erzählt Regisseur Carmine Gallone ("Die große Schlacht des Don Camillo") auf schwungvolle, überaus unterhaltsame Weise die Geschichte des legendären italienischen Musikverlagshauses Ricordi. In einer gelungenen Mischung aus Spielszenen und Musikeinlagen lässt der Film ein Stück Musik- und Kulturgeschichte lebendig werden. Zum großen Ensemble des Films gehören neben Paolo Stoppa ("Der Leopard") und Marcello Mastroianni ("La Dolce Vita") auch Daniele Delorme ("Der Engel der ein Teufel war") und Gabriele Ferzetti ("Spiel mir das Lied vom Tod"). "Die Geschichte des berühmten Mailänder Verlagshauses Ricordi als Anlass für Ausschnitte aus verschiedenen Opern - ein ungezwungener Querschnitt durch das italienische Opernschaffen eines ganzen Jahrhunderts. Im biografischen Teil findet sich manche reizvolle, durch Humor aufgelockerte Einzelheit. Nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern, da die Filmfarben die Szenenbilder prachtvoll wiedergeben, auch eine Augenweide." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 105 min.
Original-Kinostart: 01.12.1954 (I)
Cast & Crew
- Regie: Carmine Gallone
- Drehbuch: Agenore Incrocci, Furio Scarpelli, Vittorio Nino Novarese, Leonardo Benvenuti, Luigi Filippo D'Amico, Carmine Gallone
- Produktion: Raymond Froment, Nello Meniconi, Giorgio Riganti, Orazio Tassara, Diana Cinematografica, Documento Film, Industrie Cinematografiche Sociali, Cormoran Films, Franco London Films, Le Louvre Film
- Produktionsauftrag: DEGETO
- Musik: Riccardo Zandonai
- Kamera: Marco Scarpelli
- Schnitt: Niccolò Lazzari
- Regieassistenz: Franco Cirino, Luigi Filippo D'Amico, Nanni Loy, Libero Petrassi