Insiang möchte nicht wie ihre Mutter Tonya sein: Verbittert und herrschsüchtig gibt diese den Ton in der Großfamilie an, die in ärmlichen Verhältnissen auf kleinstem Raum in Manila lebt. Stets treibt sie - auf ihre garstige Art und Weise - jedes Familienmitglied an, für Essen auf dem Tisch zu sorgen. Jeden Tag macht Insiang den langen Weg durch das bunte Treiben der Stadt, um ihrer Arbeit als Wäscherin nachzugehen. Als sich Dado, Tonyas Lover, von Insiangs Jugendlichkeit angezogen fühlt und sie eines Nachts vergewaltigt, bricht die Verbindung zwischen Mutter und Tochter gänzlich. Denn die Schuld an dem Verbrechen schiebt Dado auf angebliche verführerische Zeichen von Insiang. Aus Neid auf Insiangs jugendliche Schönheit ist Tonya nun noch boshafter gegenüber ihrer Tochter, die ihre Mutter über alles hasst und mit ihrem gutmütigen Freund Bebot abhauen will. Allerdings lässt dieser sie im Stich. Sie beschließt nach Hause zurückzukehren und Rache zu nehmen ...
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"Das Mädchen Insiang" wirkt in seinen farbenprächtigen, fast dokumentarischen Bildern wie eine Milieustudie eines philippinischen Armenviertels. Vielmehr ist es aber die Charakterstudie eines Mädchens, das sich langsam aus der Unterdrückung durch seine Mutter herauslöst. Regisseur Lino Brocka gilt als Erneuerer des philippinischen Films der 70er Jahre, nachdem die dortige Filmindustrie zuvor von ausländischen Produktionen und Zensur beherrscht worden war. Mit "Das Mädchen Insiang" brachte er 1978 den ersten philippinischen Beitrag auf die Internationalen Filmfestspiele in Cannes.
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Länge: ca. 95 min.
Cast & Crew
- Regie: Lino Brocka
- Drehbuch: Mario O'Hara, Lamberto E. Antonio
- Produktion: Ruby Tiong Tan, Rogelio B. Pasicolan, George Santos, Cinemanila
- Musik: Minda Azarcon
- Kamera: Conrado Balthazar
- Schnitt: Augusto Salvador
- Regieassistenz: Jerry O'Hara
- Ton: Rudy Baldovino, Berting Bustos, Ago Salvador, Danny Salvador