Italien, Ende der 1930er-Jahre: Als die Faschisten die Diskriminierung jüdischer Mitbürger verstärken, wird für eine Gruppe junger Juden in der Stadt Ferrara der Garten der wohlhabenden Familie Finzi-Contini zum Treffpunkt. Einer von ihnen, der junge Giorgio, fühlt sich zu Micol, der Tochter des Hauses, hingezogen. Auch sie scheint ihm besonderes Interesse entgegenzubringen. Zwischen beiden entwickelt sich eine fragile Beziehung zwischen tiefer Freundschaft und scheuer Liebe. Italien, 1938: In der norditalienischen Stadt Ferrara gibt es eine kleine jüdische Gemeinde, deren Mitglieder durch die auf Anregung Deutschlands eingeführten antisemitischen "Rassegesetze" zunehmend ausgegrenzt werden. Da es Juden in Mussolinis Italien nun nicht mehr gestattet ist, einem örtlichen Tennisclub beizutreten, gründet die wohlhabende Familie Finzi-Contini auf ihrem Anwesen einen informellen Tennisclub. Unter den jungen Leuten, die sich während des Sommers im üppigen Garten der Finzi-Contini treffen, ist auch Giorgio, der schon seit seiner Kindheit in Micol, die Tochter des Hauses, verliebt ist. Micol scheint ebenfalls Zuneigung zu Giorgio zu empfinden, der ihrem kranken Bruder Alberto verblüffend ähnelt. Während die äußeren Umstände immer gefährlicher werden, entwickelt sich zwischen ihnen eine fragile Beziehung, die zwischen tiefer Freundschaft und scheuer Liebe changiert. 1943 werden schließlich die Finzi-Contini verhaftet und deportiert. In der Haft erfährt Micol, dass Giorgio die Flucht ins Ausland gelungen ist. Mit "Der Garten der Finzi Contini" schuf der italienische Meisterregisseur Vittorio De Sica, der mit seinem Klassiker "Fahrraddiebe" das moderne italienische Nachkriegskino mitbegründet hatte, ein berührendes Melodram. Basierend auf dem autobiografischen Roman Giorgio Bassanis, erzählt der Film vom Schicksal einer jüdischen Familie während des Faschismus und zugleich von einer großen, letztlich aber unerfüllten Liebe. In den Hauptrollen sind Dominique Sanda ("1900"), Lino Capolicchio ("Karl der Große") und Visconti-Mime Helmut Berger ("Ludwig II") zu sehen. "Der Garten der Finzi Contini" wurde unter anderem auf der Berlinale 1971 mit dem "Goldenen Bären", mit dem italienischen Filmpreis "David di Donatello" 1971 für den besten italienischen Film und 1972 dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. "Eine elegisch-leise, wirklichkeitsentrückte Darstellung, die Zeitgeschichte in privaten Gefühlen und Problemen spiegelt." (film-dienst)...
(BR Fernsehen)
Weiterer Titel: Die Gärten der Finzi Contini
Länge: ca. 89 min.
Internationaler Kinostart: 04.12.1970
Deutscher Kinostart: 03.07.1971
Cast & Crew
- Regie: Vittorio de Sica
- Drehbuch: Vittorio Bonicelli, Ugo Pirro, Vittorio de Sica, Franco Brusati, Alain Katz, Tullio Pinelli, Cesare Zavattini, Valerio Zurlini
- Produktion: Artur Brauner, Gianni Hecht Lucari, Arthur Cohn, Fausto Saraceni, Romano Dandi, Enzo Nigro, Documento Film, CCC Filmkunst
- Musik: Manuel De Sica, Bill Conti
- Kamera: Ennio Guarnieri
- Schnitt: Adriana Novelli
- Maske: Giulio Natalucci
- Kostüme: Giancarlo Bartolini Salimbeni
- Regieassistenz: Giorgio Treves
- Ton: Franco Bassi, Stefano Di Fiore, Max Galinsky, Massimo Loffredi