Ob sich Geschichte wiederholt, darüber wird gestritten. Doch wer heute an die letzte Finanzkrise denkt, spricht auch immer vom "Schwarzen Freitag in New York? Was war geschehen? Am 24. und 25. Oktober 1929, also vor 80 Jahren, stürzten an der New Yorker Börse Aktienkurse ins Bodenlose. Innerhalb kurzer Zeit wurden gewaltige Vermögenswerte vernichtet. Panik brach aus. Globalisierung war noch kein Begriff aber auch in Deutschland brach die Wirtschaft zusammen. Nach den Jahren des Booms folgte der Niedergang. Die Dokumentation "Der große Crash" von Gerold Hofmann berichtet detailgenau, wie die Krise nach dem Zusammenbruch an den Börsen das alltägliche Leben in Deutschland veränderte. Eindrucksvoll erzählen Zeitzeugen, wie ihre Väter arbeitslos wurden. Sie berichten von großer materieller Not, Hunger, dem Verlust der Würde. Einige Unternehmen, die auch in der aktuellen Krise eine Schlüsselrolle spielen, waren schon damals betroffen: Bei Opel wurde wild gestreikt und Karstadt geriet in Zahlungsschwierigkeiten. Unzählige Unternehmen brachen zusammen, massenweise wurden Arbeiter und Angestellte entlassen. Was waren die Ursachen der Krise? Die Gier von Spekulanten spielte damals wie heute eine große Rolle. Die Pleite der alten Bremer Firma Nordwolle vor über 80 Jahren zeigt, wie Maßlosigkeit und übertriebene Risikobereitschaft ein Unternehmen in die Insolvenz führten. Ein Wirtschaftskrimi, der sogar die Shakespeare Company zu einem Theaterstück animierte. Durch die Pleite des Unternehmens wurde die kreditgebende Danat-Bank zahlungsunfähig und zog andere mit. Schließlich drohte dem gesamten Bankensystem der Zusammenbruch. Und die Politik? Der Regierung Brüning gelang es nicht, den Absturz zu verhindern. Im Gegenteil. Sie verordnete Deutschland einen strikten Sparkurs - und heizte die Krise noch mehr an. Die Bevölkerung verlor das Vertrauen in die junge Demokratie. Der Film erzählt die Geschichte vom großen Crash und dem Alptraum, der in den 30er Jahren darauf folgte, vor allem aus der Perspektive der Betroffenen. Für den Film konnte zum Teil unbekanntes Archivmaterial, auch aus privaten Quellen, genutzt werden.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutscher Kinostart: 29.09.2011
Deutsche TV-Premiere: 21.10.2009 (Das Erste)
Cast & Crew
- Drehbuch: Gerold Hofmann, Stephan Lamby