Originalpremiere: 2014
Deutsche TV-Premiere: 28.11.2018 (arte)
Antoine ist eine tragische Figur. Ein erfolgreicher Musiker, der kurz vor seinem Auftritt wie gelähmt backstage verharrt. Er ist erschöpft und will einfach nur schlafen. Der Tourmanager ist aufgelöst, die Band spielt schon zum vierten Mal das Intro, das Publikum wird unruhig - bis schließlich Antoine die Bühne mit einem Rollkoffer überquert und den Saal verlässt. Hauptdarsteller Gustave Kervern, auch als Regisseur eine Größe, spielt den Antoine mit einer betäubten Ruhe, die das ganze neuralgisch aufgeregte Umfeld absorbiert. Am nächsten Tag wandert Antoine durch die Straßen und landet schließlich beim Arbeitsamt. Er hat Glück, und die ihm wohlgesonnene Sachbearbeiterin vermittelt ihm ein Vorstellungsgespräch als Hausmeister in einem Pariser Wohnhaus: mit dem Tipp, Antoine möge bei seiner Bewerbung betonen, wie wichtig ihm menschliche Werte sind. Der Hinterhof, sein neuer Arbeitsplatz, erweist sich als ein Ort des Auslotens von zwischenmenschlichen Begegnungen schlechthin. Es ist ein "Hof zur Welt", weil er die unkonventionellen, eigensinnigen Menschen der Gesellschaft aufeinandertreffen lässt. Dieser Hof hat auf Antoine gewartet, da er es mit seiner gutmütigen, manchmal unkonventionellen Art schafft, eine Vertrauensperson zu werden. So freundet sich Antoine mit Mathilde an, einer gerade in den Ruhestand eingetretenen Frau, deren Geisteszustand sich zunehmend verschlechtert.
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Der Regisseur Pierre Salvadori erzählt eine tragikomische Geschichte, die durch ein besonderes Figurenspektrum getragen wird. Hauptdarsteller Gustave Kervern, auch als Regisseur bekannt, spielt einen in sich gekehrten, apathischen Überlebenskünstler. Catherine Deneuve spielt, ungewöhnlich genug, die labile Mathilde, die sich, soeben in Rente gegangen, an sinnstiftende Aufgaben klammert.
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